Kein Bettenabbau bei der Charité
Nach dem Krankenhausplan von 2010 hätte die Charité eigentlich 300 Betten streichen müssen. Doch weil der Versorgungsbedarf in der immer weiter wachsenden Stadt steigt, machte sich Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD) in letzter Zeit dafür stark, den Abbau zu streichen.
Mit Erfolg: Die Gesamtzahl der voll- und teilstationären Betten an den drei bettenführenden Standorten Mitte, Wedding und Steglitz bleibt fast unverändert. Sie wurde vom Senat jetzt auf 3016 festgelegt. Darin enthalten sind 15 tagesklinische Plätze für das Behandlungszentrum für Folteropfer in Moabit. Bisher verfügt die Uniklinik über 3011 Betten.
Benjamin Franklin bekommt Geriatrie-Abteilung
Bei den fachabteilungs- und standortbezogenen Versorgungsangeboten haben sich einige wesentliche Änderungen ergeben, die im Krankenhausplan 2016 bis 2020 abgebildet werden. So wird zum Beispiel in der Charité am Campus Benjamin Franklin erstmals eine Fachabteilung für Geriatrie mit 45 Betten etabliert. Hierdurch verbessern sich die Bedingungen für Forschung, Lehre und Studium in diesem Versorgungsbereich, dem durch den demografischen Wandel eine wachsende Bedeutung zukommt. Im Bereich der Herzmedizin greift die Bettenzielstruktur die geplante komplementäre Kooperation zwischen der Kardiologie bei der Charité und der Herzchirurgie beim Deutschen Herzzentrum Berlin am Campus Virchow Klinikum auf.
Über die Festlegungen des Senats freute sich Wissenschaftssenatorin Scheeres entsprechend: „Die erfolgte Einigung zu den Bettenkapazitäten schafft die Voraussetzungen dafür, dass die Charité auch künftig einen adäquaten Beitrag für eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Bevölkerung leisten und ihren seit einigen Jahren eingeleiteten Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung erfolgreich fortsetzen kann.“ Zudem könne die Charité damit ihre gesetzlich vorgegebenen Kapazitäten an Medizinstudienplätzen vorhalten.
Kein Bettenabbau - Charité erhält Planungssicherheit
Durch die Beibehaltung der Bettenzahl seien außerdem gute Rahmenbedingungen für Forschungsvorhaben gegeben, so Scheeres. Die Zukunftsfähigkeit aller drei bettenführenden Standorte sei durch die geplante Bettenaufteilung und Profilbildung gesichert. „Der Senatsbeschluss bedeutet auch eine Stärkung des Gesundheits-, Wissenschafts- und Innovationsstandortes Berlin“, sagte die Senatorin.
Ihr Kollege Gesundheits- und Sozialsenator Mario Czaja (CDU) kündigte an, den neuen Krankenhausplan für Berlin im Sommer dem Senat vorzulegen. „Die Festlegung der Bettenkapazitäten für die Charité war zu diesem Zeitpunkt erforderlich, um dem Universitätsklinikum bei seinen aktuellen Umstrukturierungs- und Neuausrichtungsprozessen eine Planungssicherheit geben zu können“, so Czaja.
Foto: Charité