Kann man sich vor Alzheimer schützen? 5 Tipps gegen den geistigen Verfall

Prävention: Tanzen und soziale Kontakte halten das Gehirn auf Trab. Das Alzheimer-Risiko lässt sich somit etwas senken.
Alzheimer ist vornehmlich eine Erkrankung des höheren Lebensalters. Während von den 70- bis 75-Jährigen nur drei bis vier Prozent betroffen sind, leiden mehr als 30 Prozent der über 90-Jährigen an der Alzheimer-Erkrankung. Gene spielen dabei eher eine untergeordnete Rolle. Genmutationen sind nur etwa bei einem Prozent der Betroffenen Auslöser der neurodegenerativen Erkrankung. Darüber hinaus sind einige Genvarianten bekannt, die das Alzheimer-Risiko ebenfalls etwas erhöhen. Dennoch bleibt das Alter der größte Risikofaktor für Alzheimer oder eine andere Form von Demenz.
Da wir immer älter werden, sind auch immer mehr Menschen von Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz betroffen. Viele Menschen haben Angst davor, einmal selbst daran zu erkranken und fragen sich, ob man sich vor dem kognitiven Verfall schützen kann.
Gesunde Lebensweise reduziert Alzheimer-Risiko
Alzheimer-Forscher haben nachgewiesen: Durch eine gesunde Lebensweise lässt sich das Alzheimer-Risiko zumindest senken. Fünf Lebensbereiche lassen sich durchaus beeinflussen.
Körperliche Bewegung
Der erste Bereich ist körperliche Bewegung. Dabei zählt jeder Schritt und weniger sportliche Höchstleistungen. Wenn wir uns bewegen bleibt nämlich nicht nur der Körper fit, sondern auch das Gehirn. Ein Grund ist die bessere Durchblutung unserer Organe , es gibt aber noch weitere Stoffwechselprozesse, die durch Bewegung angeregt werden. Zum Beispiel der Abbau von Zucker. Mindestens zwanzig Minuten pro Tag sind ideal. Das kann ein Spaziergang sein, Tanzen oder Schwimmen. Darüber hinaus können wir auch unsere alltägliche Mobilität verändern. Warum nicht mal die Treppe statt den Aufzug nehmen oder das Fahrrad statt das Auto? Es gibt viele kleine Stellschrauben, an denen man drehen kann.
Geistig aktiv bleiben
Neben dem Körper sollte auch der Geist in Bewegung bleiben. Wer sich geistig auf Trab hält, hat ein geringeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Lesen, Reisen, Hobbies nachgehen, musizieren – es gibt unendlich viele Möglichkeiten, geistig aktiv zu bleiben. Besonders gut ist es, auch mal gewohnte Pfade zu verlassen und Neues auszuprobieren, etwa eine neue Sprache erlernen oder ein neues Musikinstrument. Aktiv und neugierig bleiben, hält den Kopf jung.
Auch soziale Kontakte sind immens wichtig für den Geist. Gerade ältere Menschen sind oft einsam. Wer viel allein ist, hat jedoch ein doppelt so großes Alzheimer-Risiko, als jemand mit viel sozialem Austausch. Jede Unterhaltung zählt, sei es mit den Nachbarn, der Familie, Freunden oder im Seniorenkreis.
Ernährung mit wenig tierischem Eiweiß
Die sogenannte mediterrane Ernährung versorgt das Gehirn mit wichtigen Nährstoffen und stärkt seine Abwehrbereitschaft. Bei dieser Ernährungsform kommen viel Obst und Gemüse, Olivenöl und Nüsse auf den Tisch, aber kaum tierisches Eiweiß. Fetter Fisch wie Lachs und Makrele enthält zwar die gesunden Omega-3-Fettsäuren, ist heute jedoch so mit Schwermetallen belastet, dass nicht allzu viel davon verzehrt werden sollte. Fleisch sollte zumindest weitgehend vom Speiseplan gestrichen werden, insbesondere rotes Fleisch wie Rind.
Medizinische Vorsorge
Last but not least kommt es auch auf die körperliche Gesundheit an. Volksleiden wie Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen und erhöhte Cholesterinwerte beeinträchtigen auf Dauer auch die geistige Fitness. Darum sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt wichtig.
Die Tipps stammen zum Teil aus der Broschüre "Alzheimer vorbeugen: Gesund leben - gesund altern" der Alzheimer Forschung Initiative.
Je früher diese Tipps beherzigt werden, desto höher sind die Chancen für einen klaren Kopf im Alter.