Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Kann Feinstaub Alzheimer auslösen?

Dienstag, 17. April 2018 – Autor: anvo
Die genauen Ursachen für Alzheimer sind bisher noch unklar. Doch offenbar scheinen mehrere Auslöser in Betracht zu kommen. US-Forscher sind nun der Meinung, dass auch Feinstaub zur Entstehung von Alzheimer beitragen kann.
Feinstaub, Alzheimer

Feinstaub soll nicht nur Lunge und Herz schädigen, sondern auch das Gehirn – Foto: ©WS-Design - stock.adobe.com

Das Thema Feinstaub ist in aller Munde – nicht erst seit der Diskussion um die Dieselfahrverbote. Zu den bekannten Gesundheitsproblemen, die durch Feinstaub ausgelöst werden können, kommt nun eventuell noch ein weiteres hinzu: Alzheimer. Eine Studie US-amerikanischer Forscher zeigt eine Korrelation zwischen der Ablagerung bestimmter Proteine im Gehirn, die als frühe Indikatoren für eine spätere Alzheimer-Erkrankung gelten, und der Menge messbarer Spuren von Feinstaub im Körper. Die Wissenschaftler hatten dazu die Gehirne Verstorbener untersucht. Die Studie wurde im Fachmagazin „Journal of Environment Research“ veröffentlicht.

Schon junge Menschen weisen erste Spuren von Alzheimer auf

Für ihre Studie hatten die Forscher die Gehirne von 203 noch recht jungen, verstorbenen Menschen untersucht. Alle stammten aus Mexiko-City und waren zwischen einem und 40 Jahre alt. Mexiko-City gilt als Stadt mit extrem hoher Feinstaubbelastung. Auch die Ozonwerte sind dort sehr hoch. Das jüngste untersuchte Gehirn stammte von einem elf Monate alten Jungen. Auch dieses wies bereits entsprechende Ablagerungen im Gehirn auf.

Nach Angaben der Forscher sind 99,5 Prozent der jungen Stadtbewohner von Mexiko-City von den Merkmalen der Alzheimer-Krankheit betroffen. Dies sei als eine „schwere Gesundheitskrise“ zu betrachten. Bislang war Feinstaub vor allem als Risikofaktor für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt. Nach Auffassung der US-Wissenschaftler kommt nun mit Alzheimer ein weiterer Risikofaktor hinzu.

Feinstaub schädigt die Gefäße

Feinstaub ist gesundheitlich vor allem deshalb so bedenklich, weil die winzig kleinen Partikel bis in die Lungenbläschen vordringen. Von dort gehen sie in die Blutbahn über und können die Gefäßwände schädigen. Die Folge sind chronische Entzündungen und Arteriosklerose. Langfristig drohen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle. Einen Schwellenwert für gesundheitlich unbedenkliche Mengen an Feinstaub gibt es nicht.

Foto: © WS-Design - Fotolia.com

Hauptkategorie: Pflege
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Luftverschmutzung , Feinstaub , Demenz , Alzheimer

Weitere Nachrichten zum Thema Feinstaub

02.02.2019

Deutschlandweit wird über die Bedeutung von Luftschadstoffen und den Sinn von Grenzwerten debattiert. Nun hat das Umweltbundesamt neue Zahlen zur Belastung mit Stickstoffdioxid und Feinstaub vorgelegt. Sie zeigen, in welchen Städten im Jahr 2018 die Luft am schlechtesten war.

28.05.2020

Rund 60.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland vorzeitig aufgrund hoher Feinstaubbelastung der Luft. Gegen die Luftverschmutzung auf der Straße kann der Einzelne wenig ausrichten. Gegen Ultrafeinstaub in der Wohnung aber offensichtlich schon. Nach einer Studie des Leibniz-Instituts sind die Luftschadstoffe zu Hause vor allem eines: hausgemacht.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin