Kaltes Wasser entfernt Keime ebenso gut wie heißes

Keime lassen sich auch mit kaltem Wasser und Seife entfernen – Foto: ©beeboys - stock.adobe.com
Händewaschen ist eine wichtige Hygiene-Maßnahme. Mögliche Krankheitserreger werden dadurch eliminiert. In eine Studie der Rutgers-University in New Brunswick wurde getestet, bei welcher Wassertemperatur schädliche Bakterien am ehesten entfernt werden.
In der Studie, die im Fachmagazin Journal of Food Protection veröffentlicht wurde, wurden große Mengen eines harmlosen Bakteriums - ein nichtpathogener Stamm von Escherichia coli - auf den Händen von 20 Teilnehmern verteilt. Dann wurden die Probanden gebeten, ihre Hände in 15 Grad, 26 oder 38 Grad Celsius warmen Wasser zu waschen. Dabei wurden 0,5 ml, 1 ml oder 2 ml Seife verbraucht.
Kaltes Wasser entfernt Keime ebenso gut wie heißes
Ein Ergebnis: Die Temperatur des verwendeten Wassers spielte keine Rolle, berichtet der Lebensmittelwissenschaftler Prof. Donald Schaffner. Kaltes Wasser entfernt Keime ebenso gut wie heißes. Die Effektivität hing vielmehr von der Dauer der Handwaäsche ab: 20 Sekunden sollten es schon sein. Dabei sollten die Hände gut eingeschäumt werden. Handfläche, Handrücken und die Fingerzwischenräume einzeln gesäubert und nach dem Abspülen am besten ein Einmalhandtuch zum Trocknen benutzt werden.
Desinfektionsmittel im Haushalt überflüssig
Eine antimikrobielle Seife, die 1% Chlorxylenol enthielt, erzielte in der Studie keine besseren Ergebnisse als eine herkömmliche Haushalts-Seife. Desinfektionsmittel sollten im Privathaushalt nur in medizinisch begründeten Ausnahmenfällen verwendet werden, rät denn auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Derlei in Drogeriemärkten als Spray, Gel oder Einmal-Tücher erhältliche Produkte werden damit beworben, schädliche Mikroorganismen zu beseitigen. Zum Schutz vor Infektionen sei es aber grundsätzlich ausreichend, die Grundregeln der Hygiene im Haushalt zu berücksichtigen, so das BfR. Das heißt, Wasser und Seife zu benutzen.
Von den amtimikrobiellen Produkten gingen vielmehr auch gesundheitliche Risiken aus: Laut BfR können die Inhaltsstoffe Allergien oder Ekzeme auslösen. Diskutiert wird zudem das Risiko einer Resistenzbildung von Mikroorganismen gegen die eingesetzten bioziden Wirkstoffe.
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