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Kaffee senkt auf Dauer den Blutdruck

Freitag, 8. Juni 2012 – Autor:
Kaffeetrinker dürfen sich freuen: Schweizer Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kaffee den Blutdruck senkt - allerdings nur bei Nichtrauchern.
Kaffeetrinken: niedriger Blutdruck bei Nichtrauchern

Kaffeetrinken: niedriger Blutdruck bei Nichtrauchern

Ein Hoher Blutdruck schadet auf Dauer. Denn wer über längere Zeit einen erhöhten Blutdruck hat, ist einem grösseren Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ausgesetzt als Menschen mit normalem Blutdruck. Nichtraucher können dieses Risiko vermindern, wenn sie Kaffee trinken - eine Tasse am Tag senkt den Blutdruck um bis zu 9 Millimeter Quecksilbersäule, wie ein Team um Murielle Bochud vom Universitätsspital Lausanne in der Fachzeitschrift "Human Molecular Genetics" berichtet.

Jogging-Effekt durch Kaffeetrinken

Kaffee ist dafür bekannt ist, dass er kurzfristig den Blutdruck erhöht. Auf Dauer wirkt er sich aber genau umgekehrt aus. "Das ist vergleichbar mit Jogging: Auch wenn der Blutdruck während des Rennens steigt, schützt regelmässiger Sport vor Herzkreislaufschäden", sagt Idris Guessous, der Erstautor der Studie. Auf Dauer senke der Kaffee den Blutdruck.

In der Studie verglich der Wissenschaftler den Blutdruck und die genetische Ausstattung von über 16000 Personen mit der Menge an konsumiertem Kaffee. Dabei zeigte sich, dass verschiedene Varianten des Gens CYP1A2 mit unterschiedlich intensivem Kaffeegenuss korrelierten. Wie viel koffeinhaltige Getränke man täglich zu sich nimmt, sei also grösstenteils genetisch bestimmt, schreiben die Wissenschaftler.

Rauchen vernebelt den schützenden Effekt von Kaffee

Das CYP1A2 Gen ist ein Bauplan für das gleichnamige Eiweiss, das beim Abbau von Koffein in der Leber eine entscheidende Rolle spielt. Wer eine effizientere Variante des Eiweisses geerbt hat, konsumiert tendenziell mehr Kaffee und weist im Durchschnitt einen niedrigeren Blutdruck auf als Personen mit einer weniger leistungsstarken Variante von CYP1A2.

Mehr Kaffee für niedrigeren Blutdruck - dieser Zusammenhang gilt aber nur für Nichtraucher, denn der Zigarettenrauch verstärkt die Aktivität von CYP1A2 und beschleunigt den Koffeinabbau auch in der Leber von Personen, die mit einer weniger effizienten Eiweissvariante ausgestattet sind. "Dadurch vernebelt der Rauch den schützenden Effekt von Kaffee", sagt Guessous.

Foto: Andreas Dengs/Pixelio

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