Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Jedes zweite Schulkind leidet unter Kopfschmerzen

Montag, 25. August 2014 – Autor: Cornelia Wanke
Rechtzeitig zum Schulanfang in Berlin startet heute die erste bundesweite Aktion zur Kopfschmerzprävention an Schulen. Unter dem Motto "Aktion Mütze - Kindheit ohne Kopfzerbrechen" können Schüler der 7. Klassen in diesem Schuljahr lernen, besser mit stressbedingten Kopfschmerzen umzugehen und sich auch im Schulalltag bewusst zu entspannen.

Gegen das Kopfzerbrechen: Eine Aktion gegen Kopfschmerz startet an Schulen. – Foto: © 2013 Zlatan Durakovic, all rights reserved

Initiatoren der bundesweiten Aktion sind die Schmerzklinik Kiel und die ZIES gGmbH, eine gemeinnützige Organisation, die sich für Menschen mit Gesichts- und Kopfschmerzen einsetzt.

„Leistungsdruck in der Schule, Freizeitstress am Nachmittag, aber auch Reizüberflutung oder unregelmäßiges Essen führen immer häufiger zu Spannungskopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen oder lösen sogar Migräne-Anfälle aus", sagte Prof. Hartmut Göbel, Direktor der Schmerzklinik Kiel, bei der Pressekonferenz und erläuterte den Hintergrund der Aktion: Nach Angaben des Mediziners hat jedes zweite Kind im Grundschulalter regelmäßig Kopfschmerzen. 

Kopfschmerzen bei Kindern können langfristig zu psychischen Erkrankungen führen

Sogar jedes siebte Schulkind werde aufgrund von Kopfschmerzen medizinisch behandelt. Darüber hinaus seien Migräne und Kopfschmerzen bei Kindern nicht nur ein akutes Problem, sondern könnten zu langwierigen psychischen Problemen führen oder sich zu lebenslangen chronischen Kopfschmerzen auswachsen.

„Mit der von Politik, Krankenkassen und Unternehmen getragenen Kampagne sprechen wir Lehrer, Schüler und Eltern gemeinsam an", erklärte Karin Frisch, Geschäftsführerin der ZIES gGmbH und selbst Lehrerin bei der Pressekonferenz. Frisch hat zusammen mit Prof. Hartmut Göbel eine Unterrichtseinheit zur Kopfschmerzprävention für Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe entwickelt. Das Material umfasst nach Angaben der ZIES Hintergrundinformationen für Lehrer und Eltern, verschiedene Arbeitsblätter für Kinder und einen Kopfschmerz-Fragebogen. 

Langfristig soll das Präventionsprogramm fest in den Unterricht integriert werden

Die „Aktion Mütze“ wird auch mit einem Bus auf Tour gehen und im Rahmen von Projektstunden Schüler und Lehrer für das Thema zu sensibilisieren versuchen. Langfristiges Ziel sei die feste Verankerung von Maßnahmen zur Kopfschmerzprävention in den Lehrplänen.

Die Anschubfinanzierung der Aktion wird von den Krankenkassen getragen. Um jedoch alle Schüler der 7. Klasse in Deutschland erreichen zu können, sei die Aktion jedoch noch auf weitere Förderer angewiesen, so die Initiatoren.

Foto: Zlatan Durakovic - Fotolia.com

Hauptkategorien: Prävention und Reha , Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Kindergesundheit

Muttermilch gilt als die bestmögliche Nahrung für Säuglinge. Als eines ihrer Geheimnisse haben Wissenschaftler jetzt „Humane Milch-Oligosaccharide“ (HMO) identifiziert: Mehrfachzucker, die den Aufbau einer gesunden Darmflora organisieren und damit Krankheiten bis hinein ins Erwachsenenleben verhindern können – eine Allergiker-Karriere zum Beispiel.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin