Jeder zweite erkrankt im Lauf des Lebens an Krebs
Nach derzeitigem Stand erkrankt jeder zweite Mann und jede zweite Frau im Laufe des Lebens an Krebs. Das geht aus dem aktuellen „Krebs in Deutschland“-Bericht des RKI hervor. Das Institut wertet regelmäßig die seit 2009 aus den einzelnen Bundesländern gemeldeten Fallzahlen aus.
Zwischen 2004 und 2014 hat die absolute Zahl der Krebsneuerkrankungen bei Männern um 6 Prozent, bei Frauen um 9 Prozent zugenommen. Eine Ursache hierfür ist die höhere Lebenserwartung und damit der zunehmende Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung.
Anteil der Krebserkrankungen unter Todesursachen blieb konstant
Der stärkere Anstieg bei den Frauen ist laut RKI vor allem auf das Zigarettenrauchen zurückzuführen. Seit einigen Jahren treten bei Frauen unter 40 Jahren so viele Lungenkrebs-Fälle auf wie unter gleichaltrigen Männern. Auch andere Tumorerkrankungen werden durch das Rauchen gefördert.
Aufgrund der demografischen Entwicklung ist die absolute Zahl der Sterbefälle durch Krebs bei Männern um 10 Prozent und bei Frauen um 4 Prozent angestiegen (Zahlen von 2014). Der Anteil der Krebserkrankungen an allen Todesursachen ist aber seit Ende der 1990er Jahre mit etwa 22 Prozent bei den Frauen und 28 Prozent bei den Männern nahezu konstant. Das führt das RKI auf Erfolge bei der Krebsbekämpfung zurück, die die Lebenserwartung in diesem Zeitraum um geschätzt 2 bis 3 Jahre erhöht hätten.
Jeder zweite erkrankt im Lauf des Lebens an Krebs
Krebserkrankungen treten bei Frauen insgesamt etwas seltener, aber tendenziell früher im Lebensverlauf auf. Unter 55-jährige Frauen weisen insgesamt noch höhere Erkrankungsraten für Krebs auf als Männer, danach dreht sich dieses Verhältnis um. Bei über 65 jährigen Männern ist das Erkrankungsrisiko fast doppelt so hoch wie bei gleichaltrigen Frauen. Insgesamt erkrankt jeder zweite im Lauf des Lebens an Krebs.
Die Zahl der Krebsneuerkrankungen in Deutschland wird für 2018 auf 476.000 geschätzt, davon circa 249.200 Fälle bei Männern und 227.000 bei Frauen. Etwas mehr als die Hälfte der Fälle betreffen Brustdrüse, Darm, Prostata und Lunge. Zwischen 2020 und 2030 rechnen die RKI-Forscher ist mit einem Anstieg der Krebsneuerkrankungen um mindestens 20 Prozent.
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