
Wie Zucker: Birkenzucker sieht normalem Zucker täuschend ähnlich, lässt den Blutzuckerspiegel aber nicht so anstiegen – Foto: ©ded - stock.adobe.com
Xylit ist eine Alternative zu Zucker. Er ist genauso weiß und süß, enthält aber weniger Kalorien. Mit 240 Kalorien pro 100 Gramm liefert Xylit deutlich weniger Energie als Haushaltszucker, der mit 400 Kalorien pro 100 Gramm auf die Energiebilanz schlägt. Zudem lässt sich mit Xylit genauso gut kochen oder backen wie mit gewöhnlichem Zucker. Xilit ist unter dem Namen Birkenzucker im Handel, in gut sortierten Supermärkten und vor allem in Naturkostläden und Reformhäusern.
Birkenzucker meist nicht aus Birkenholz gemacht
Doch der Begriff Birkenzucker ist oft ein Etikettenschwindel. In industriellem Maßstab wird er nämlich aus anderen Harthölzern oder Mais hergestellt. Natürlicherweise kommt Xylit in vielen Früchten, Gemüse und Pilzen vor – und eben auch in Birkenholz, woraus der Birkenzucker ursprünglich gewonnen wurde. Wer auf echten Birkenzucker Wert legt, sollte auf die Inhaltsangaben der Verpackung schauen.
Xylit lässt den Blutzucker geringer steigen als Zucker
Viele Menschen kaufen Birkenzucker nicht nur wegen seines geringeren Kaloriengehalts, sondern auch weil er als gesünder gilt. Tatsächlich wird Xylit im Körper anders verstoffwechselt als der kohlenhydratreihe Haushaltszucker. Xylit gehört zu den Zuckeralkoholen und wird unabhängig von Insulin abgebaut. Der Blutzucker steigt nur leicht an. Das ist ein eindeutiger Gesundheitsvorteil, gerade für Diabetiker.
Da Xylit kein Kohlenhydrat ist, entsteht keine Karies. Das ist ein weiterer Pluspunkt und ein großer Unterschied zu gewöhnlicher Zucker. Wegen seiner kariesvorbeugenden Wirkung wird Xylit industriell sehr häufig in Zahnpflegekaugummis eingesetzt.
Nebenwirkung Durchfall und Blähungen
In zu großen Mengen aufgenommen, wirkt Xylit allerdings abführend und kann zu Durchfällen und Blähungen führen. "Haushaltszucker vollständig durch Birkenzucker auszutauschen, ist nicht ratsam", sagt Sabine Hülsmann, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentale Bayern. Über den Tag verteilt sollten nicht mehr als 30 bis 50 Gramm verzehrt werden.
Nicht nur wegen Durchfall und Blähungen sollte sparsam mit dem Süßungsmittel umgegangen werden. Wer mit kalorienärmeren Zuckeralternativen süßt, isst oft mehr davon. Unterm Strich sinkt so die Kalorienbilanz nicht. Außerdem gewöhnt sich der Körper an den süßen Geschmack, was zum Abnehmen nicht unbedingt geeignet ist. Besser ist es, insgesamt sparsam zu süßen. Auch der Geldbeutel freut sich. Ein Kilogramm Xylit kostet zwischen 15 und 20 Euro. Ein stolzer Preis für ein wenig Süße.
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