Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Ist Xylit gesünder als Zucker?

Mittwoch, 27. Januar 2021 – Autor:
Weißer Industriezucker wird zunehmend durch alternative Süßungsmittel ersetzt. Xylit – auch als Birkenzucker bekannt – steht dabei hoch im Kurs. Fakt ist, dass er weniger Kalorien hat, aber ist die Zuckeralternative deshalb auch gesünder?

Wie Zucker: Birkenzucker sieht normalem Zucker täuschend ähnlich, lässt den Blutzuckerspiegel aber nicht so anstiegen – Foto: ©ded - stock.adobe.com

Xylit ist eine Alternative zu Zucker. Er ist genauso weiß und süß, enthält aber weniger Kalorien. Mit 240 Kalorien pro 100 Gramm liefert Xylit deutlich weniger Energie als Haushaltszucker, der mit 400 Kalorien pro 100 Gramm auf die Energiebilanz schlägt. Zudem lässt sich mit Xylit genauso gut kochen oder backen wie mit gewöhnlichem Zucker. Xilit ist unter dem Namen Birkenzucker im Handel, in gut sortierten Supermärkten und vor allem in Naturkostläden und Reformhäusern.

Birkenzucker meist nicht aus Birkenholz gemacht

Doch der Begriff Birkenzucker ist oft ein Etikettenschwindel. In industriellem Maßstab wird er nämlich aus anderen Harthölzern oder Mais hergestellt. Natürlicherweise kommt Xylit in vielen Früchten, Gemüse und Pilzen vor – und eben auch in Birkenholz, woraus der Birkenzucker ursprünglich gewonnen wurde. Wer auf echten Birkenzucker Wert legt, sollte auf die Inhaltsangaben der Verpackung schauen.

Xylit lässt den Blutzucker geringer steigen als Zucker

Viele Menschen kaufen Birkenzucker nicht nur wegen seines geringeren Kaloriengehalts, sondern auch weil er als gesünder gilt. Tatsächlich wird Xylit im Körper anders verstoffwechselt als der kohlenhydratreihe Haushaltszucker. Xylit gehört zu den Zuckeralkoholen und wird unabhängig von Insulin abgebaut. Der Blutzucker steigt nur leicht an. Das ist ein eindeutiger Gesundheitsvorteil, gerade für Diabetiker. 

Da Xylit kein Kohlenhydrat ist, entsteht keine Karies. Das ist ein weiterer Pluspunkt und ein großer Unterschied zu gewöhnlicher Zucker. Wegen seiner kariesvorbeugenden Wirkung wird Xylit  industriell sehr häufig in Zahnpflegekaugummis eingesetzt.

Nebenwirkung Durchfall und Blähungen

In zu großen Mengen aufgenommen, wirkt Xylit allerdings abführend und kann zu Durchfällen und Blähungen führen. "Haushaltszucker vollständig durch Birkenzucker auszutauschen, ist nicht ratsam", sagt Sabine Hülsmann, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentale Bayern. Über den Tag verteilt sollten nicht mehr als 30 bis 50 Gramm verzehrt werden.

Nicht nur wegen Durchfall und Blähungen sollte sparsam mit dem Süßungsmittel umgegangen werden. Wer mit kalorienärmeren Zuckeralternativen süßt, isst oft mehr davon. Unterm Strich sinkt so die Kalorienbilanz nicht. Außerdem gewöhnt sich der Körper an den süßen Geschmack, was zum Abnehmen nicht unbedingt geeignet ist. Besser ist es, insgesamt sparsam zu süßen. Auch der Geldbeutel freut sich. Ein Kilogramm Xylit kostet zwischen 15 und 20 Euro. Ein stolzer Preis für ein wenig Süße.

Foto: © Adobe Stock/tippapatt

Hauptkategorie: Umwelt und Ernährung
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Ernährung , Blutzucker

Weitere Nachrichten zum Thema Zucker

Wieviel Zucker am Tag ist erlaubt? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat eine neue Obergrenze veröffentlicht. Um die rote Linie nicht zu überschreiten, müsste der durchschnittliche Verbraucher seine Zuckerzufuhr um mindestens 25 Prozent senken.

24.01.2017

Was taugen Süßungsmittel wie Birkenzucker, Kokosblütenzucker oder Stevia? Die Verbraucherzentrale Hessen nahm die als natürliche Alternative zum Haushaltszucker angepriesenen Produkte unter die Lupe.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin