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Innovationspotential der Biotech-Firmen bleibt ungebrochen

Freitag, 11. April 2014 – Autor: Cornelia Wanke
Die Biotech-Unternehmen in Deutschland behaupten sich. Das zeigen neue, im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erhobene Daten, so der Bundesverband der Pharmazeutische Industrie e.V. (BPI).

Forschungsfeld Biotechnologie: Unternehmen in Deutschland behaupten sich. – Foto: motorlka - Fotolia

Demnach stieg die Zahl der Biotechfirmen zwischen 2012 und 2013 von 565 auf aktuell 570 Unternehmen. Der Umsatz der Firmen stagnierte in diesem Zeitraum bei durchschnittlich rund 2,9 Milliarden Euro, auch die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) blieben nahezu unverändert bei rund 0,9 Milliarden Euro. Von den insgesamt 570 Biotech-Firmen ist etwa die Hälfte in der medizinischen Biotechnologie tätig. Rund 150 Firmen sind direkt mit FuE an neuen Wirkstoffen beschäftigt, entweder im präklinischen bzw. klinischen Bereich oder als Anbieter von Technologieplattformen. 

Die Biotech-Unternehmen in Deutschland bleiben nach wie vor stark aufgestellt

„Die neue Erhebung zeigt, dass die Biotech-Branche mit ihren zahlreichen pharmazeutischen Innovationsschmieden in Deutschland unverändert stark aufgestellt ist“, sagte Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BPI, bei der Vorstellung der Zahlen. „Die aktuelle Stagnation bei Umsatz und Forschungsinvestitionen sehe ich dabei nicht als Schwächesignal, sondern vielmehr als Folge zum Teil widriger Rahmenbedingungen. So haben wir in Deutschland zum Beispiel immer noch keine steuerliche FuE-Förderung und nicht zuletzt sind es auch die Finanzierungsbedingungen, vor allem der eklatante Mangel an Wagniskapital in Deutschland, die den medizinischen Fortschritt hemmen können.“

Wer gezielte Förderung sehen will, muss nach Belgien blicken, meint der BPI 

Einen Eindruck davon, wie eine gezielte Förderung von Biotechnologieunternehmen aussehen kann, gebe es in Belgien, schreibt der BPI. Das Nachbarland verfüge außer einem gründerfreundlichen Bankensystem und zahlreichen privaten Wirtschaftsförderern auch über regionale und gesamtstaatliche Förderprogramme, die vor allem Start-ups und kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) unter die Arme greifen. Außerdem tragen laut BPI Steuervergünstigungen zu einem für Biotechnologieunternehmen günstigen Klima bei. Auch in Bezug auf Wagniskapital und dessen Investitionen in Biotechnologieunternehmen sei Belgien europaweit Spitze. In Deutschland hingegen sei der durchschnittliche Einsatz von Wagniskapital zwischen 2012 und 2013 von rund 200 Millionen auf rund 140 Millionen Euro zurückgegangen. „Die Investitionsbereitschaft für die immer aufwändiger und komplexer werdende Entwicklung biotechnologischer Produkte sollte in Deutschland steuerlich unterstützt werden“, fordert deshalb Dr. Gerbsch. „Wenn ein Land wie Belgien bessere Förderung anbietet, dann fließt das Investitionskapital im Zweifelsfall eben nicht nach Aachen, sondern nach Lüttich. Mit dem Geld wandert aber mitunter zugleich das Knowhow der Fachexperten über die Grenze ab. Wir müssen also handeln, sonst geraten wir in Deutschland als einer der weltweit führenden Biotech-Standorte ins Hintertreffen“, so der stv. Hauptgeschäftsführer des Verbandes.

Foto: motorlka - Fotolia.com

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin

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