Inkontinenz – bessere Organisation könnte Millionen sparen!
Inkontinenz ist eine Volkskrankheit. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Zahl der Betroffenen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiterhin stark ansteigen. Unfreiwilliger Urinverlust hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität von Millionen Menschen, sondern er ist in vielen Fällen zum einen mit häuslicher Pflege und zum anderen mit Kosten für die Gesellschaft verbunden. Durch eine bessere Organisation der Kontinenzpflege ließen sich die Würde der Betroffenen wahren und gleichzeitig Millionen für das Gesundheits- und Sozialsystem einsparen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, an der ein interdisziplinäres Team von Experten aus der ganzen Welt in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsberatung KPMG beteiligt war. Die Autoren erläutern, wie sich die Kontinenzpflege bestmöglich organisieren lässt und gleichzeitig Kosten in den Gesundheits- und Sozialsystemen gespart werden können. "Über Inkontinenz wird in der Öffentlichkeit immer noch zu wenig gesprochen und berichtet", kritisierte Professor Dr. med. Adrian Wagg von der kanadischen Universität von Alberta. Unfreiwilliger Urinverlust sei mit einer ganz erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität der Betroffenen und auch ihrer Pflegenden verbunden. "Obwohl es bereits eine Reihe von nationalen und internationalen Leitlinien gibt, wurde bisher kaum untersucht, wie inkontinente Menschen am besten gepflegt werden", so der Experte. Die meisten Gesundheits- und Sozialsysteme stünden bereits heute unter enormem finanziellen Druck. Oftmals seien sie deshalb nicht in der Lage, Grundsätze für eine praktikable und nachhaltige Kontinenzpflege aufzustellen.
Inkontinenz: Klare Überweisungswege von der Diagnose bis zur Behandlung!
Experten empfehlen, auch über den Einsatz von Telemedizin nachzudenken
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