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In der EU hatten schon bis zu 80 Prozent eine Corona-Infektion

Donnerstag, 28. April 2022 – Autor:
Nach Schätzungen der EU-Kommission haben sich mittlerweile bis zu 80 Prozent der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Impfungen müssten dennoch weiter vorangetrieben werden, heißt es aus Brüssel. Mit neuen Varianten sei zu rechnen.
Die EU-Kommission schätzt, dass sich bereits bis zu 80 Prozent der EU Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert haben

Die EU-Kommission schätzt, dass sich bereits bis zu 80 Prozent der EU Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert haben – Foto: © Adobe Stock/ dottedyeti

Nach über zwei Jahren Pandemie könnte die Zahl der „Genesenen“ in der Europäischen Union sehr hoch sein. „Schätzungsweise 60 bis 80 Prozent der EU-Bevölkerung haben sich mittlerweile mit Covid infiziert“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Mittwoch. Die Hochrechnung bezieht eine hohe Dunkelziffer mit ein. Laut der EU-Gesundheitsbehörde betreffen die gemeldeten Fälle bisher etwa 30 Prozent der EU-Bevölkerung. Rechnet man die nicht gemeldeten Infektionen hinzu, dann könnten es bis zu 350 Millionen Menschen sein – das entspricht etwa 77 Prozent der EU-Bevölkerung.

Neue Phase der Pandemie erreicht

Kyriakides sagte, die Aussichten seien positiv, da die Zahl der Infektionen und Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 zuletzt zurückgegangen sei. Die Pandemie befinde jetzt in einer neuen Phase. Daher gehe die EU nun dazu über, nicht mehr massenhaft zu testen und Fälle zu melden. „Aber die Pandemie kann uns erneut überraschen“, sagte Kyriakides. Das Auftreten neuer Mutationen des Virus sei „wahrscheinlich“. Darauf müsse man vorbereitet sein. „Das Virus ist noch unter uns.“

EU-Kommission rechnet mit neuen Varianten und Ausbrüchen

Um für die kommenden Monate gewappnet zu sein, forderte die EU-Kommission die Länder der Staatengemeinschaft auf, die Impf- und Booster-Kampagnen weiter fortzusetzen. Zudem müssten Testungen effizienter und zielgenauer werden und sichergesellt werden, dass die Gesundheitssysteme genügend Kapazitäten für neue Ausbrüche bereit haben.  

In einem Dokument, in dem die Strategie für die Zeit nach der Notfallphase der Pandemie skizziert wird, mahnt Brüssel, die Impfung von Ungeimpften, insbesondere von Kindern, vor Beginn des neuen Schuljahres weiter voranzutreiben. Die Impfquote bei Kindern zwischen 5 und 9 Jahren liegt dem Dokument zufolge bei unter 15 Prozent. Bei Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren sind dagegen über 70 Prozent gegen das Coroanvirus geimpft.

Die EU will demnach auch die Entwicklung neuer Medikamente gegen Covid-19 unterstützen, vor allem die von antiviralen Mitteln. Covid-19 sei immer noch eine reale Bedrohung, sagte Kyriakides. „Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen.“

Hauptkategorien: Corona , Medizin , Gesundheitspolitik
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