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Impfung gegen Wespenstiche macht Fortschritte

Montag, 29. August 2016 – Autor:
Am Helmholtz Zentrum München wird an einer personalisierten Impfung gegen Wespengift geforscht. Ein neues Testverfahren könnte die bisherige Hyposensibilisierung deutlich verbessern.
Neue Hoffnung für Wespengift-Allergiker: Ein neuer Test ermöglicht die Wahl des richtigen Impfstoffs

Neue Hoffnung für Wespengift-Allergiker: Ein neuer Test ermöglicht die Wahl des richtigen Impfstoffs – Foto: Jeanette Dietl - Fotolia

Ein Wespenstich kann für Allergiker lebensbedrohlich sein. Ähnlich wie gegen Heuschnupfen kann man sich aber auch gegen Wespengift mit einer Hyposensibilisierung immunisieren lassen. Dabei wird der Körper schrittweise an das Wespengift gewöhnt, bis er schließlich eine eigene Abwehr aufgebaut hat. Die Prozedur kann sich jedoch über Jahre hinziehen. Wichtig für den Erfolg sei, dass die Patienten mit genau dem Stoff behandelt werden, der die Allergie auslöse, meint Dr. Simon Blank, vom Institut für Allergieforschung (IAF) am Helmholtz Zentrum München.

Unterschiedliche Wespengifte erschweren die Hyposensibilisierung

Das Problem bei Wespengift: Es gibt viele unterschiedliche Varianten. Zudem kommen mit dem Klimawandel immer mehr Wespenarten nach Deutschland. Bislang waren die Gifte diagnostisch kaum voneinander zu unterscheiden. „Das führt dazu, dass Patienten häufig unnötigerweise gegen mehrere Gifte behandelt werden – mit Belastungen für Patienten und Krankenkassen“, so Blank.

Damit könnte bald Schluss ein. Denn die Forscher vom Helmholtz Zentrum München haben eine Testreihe entwickelt, mit der das Allergie-auslösende Gift (Allergen) dingfest gemacht werden kann. Das Verfahren hatten die Wissenschaftler schon erprobt, um die Gifte von Bienen und Wespen unterscheiden zu können. „Eine Abfolge mehrerer Testmethoden ermöglicht uns, aus Blutproben exakt das Gift zu bestimmen, gegen das die Patienten allergisch reagieren“, so Erstautor und Doktorand Maximilian Schiener. „Auf diese Weise wäre es möglich, die jeweils optimale Impfung anzubieten.“

Erst testen, dann impfen

Da eine Hyposensibilisierung noch nicht gegen alle Wespengifte verfügbar ist, wird die Impfung noch nicht jedem nutzen. Auch durch den Zuzug neuer Wespenarten haben die Forscher noch viel Arbeit vor sich. Gegen die kürzlich in Aachen gesichtete und aus Mittelmeerraum stammende Feldwespe gibt es indes schon einen Impfstoff. Der Test aus München könnte das auslösende Gift zuvor eindeutig identifizieren – damit der passende Impfstoff verabreicht werden kann.

Die Studie “Application of recombinant antigen 5 allergens from 7 allergy-relevant Hymenoptera species in diagnostics“ wurde soeben im Fachblatt “Allergy” veröffentlicht.

Foto: © Jeanette Dietl - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
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