Impfung gegen Rotaviren weiterhin empfohlen
Eine Infektion mit Rotaviren ist die häufigste Ursache für Magen-Darm-Infektionen bei Kindern unter fünf Jahren. Die Folgen sind meist starker Durchfall, Erbrechen und Fieber. Besonders für kleine Kinder kann die Infektion schnell gefährlich, sogar lebensbedrohlich werden; allerdings sind hierzulande Todesfälle durch Rotaviren selten. Dennoch kommen in Deutschland jedes Jahr rund 20.000 Kinder wegen einer Rotavirus-Infektion ins Krankenhaus.
Frankreich zieht Impfempfehlung nach Todesfällen zurück
Seit 2013 wird die Impfung gegen Rotaviren für kleine Kinder von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfohlen. Daran hält die Kommission auch fest, nachdem sich in Frankreich in zeitlichem Zusammenhang mit Rotavirus-Impfungen zwei Todesfälle ereignet haben. In Frankreich wurde die Impfempfehlung daraufhin zurückgenommen.
„Aktuell ergeben sich daraus keine Konsequenzen für die von der STIKO getroffene Rotavirus-Impfempfehlung", teilte die STIKO mit. In Frankreich waren zwei Kinder an Darmeinstülpungen gestorben, nachdem sie eine Impfung gegen Rotaviren erhalten hatten. Rotavirus-Impfstoffe gelten als Risikofaktor für eine Darmeinstülpung. Allerdings ist das Risiko nach Angaben der STIKO mit einer bis zwei zusätzlichen Darmeinstülpungen pro 100.000 geimpften Kindern eher gering.
Impfempfehlung gegen Rotaviren
Eine Darmeinstülpung ist eine seltene Erkrankung, die vor allem bei Kindern innerhalb des ersten Lebensjahres vorkommen kann. In der Regel führt eine rechtzeitige Behandlung zu einer schnellen Heilung. Nur bei komplizierten Verläufen kann eine Operation notwendig werden. Die STIKO macht darauf aufmerksam, dass Darmeinstülpungen sehr selten, Rotaviren hingegen extrem häufig sind.
Die Kommission empfiehlt, die Impfung gegen Rotaviren bei Kindern im Alter von sechs bis zwölf Wochen zu beginnen und bis zur vollendeten 24. oder 32. Woche zu beenden. Da das Risiko für eine Darmeinstülpung mit dem Alter der geimpften Kinder zunehme, sollte möglichst früh mit den Impfungen begonnen werden. Die Immunisierung erfolgt per Schluckimpfung.
Foto: DAK