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Impfstoff von AstraZeneca in der EU zugelassen

Samstag, 30. Januar 2021 – Autor:
Die EU-Kommission hat am Freitag die Zulassung für den COVID-19-Impftsoff von AstraZeneca erteilt. Damit steht nun in Deutschland ein dritter Impfstoff zur Verfügung. In einem Punkt folgt die STIKO nicht den Empfehlungen der Europäischen Arzneimittelagentur.
EU-Kommission lässt den COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca  für alle Altersgruppen (ab 18 Jahren) zu

EU-Kommission lässt COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca für alle Altersgruppen (ab 18 Jahren) zu – Foto: © Adobe Stock/Feydzhet Shabanov

Die EU-Kommission ist der Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gefolgt und hat am Freitag die Zulassung für den COVID-19-Impftsoff von AstraZeneca erteilt. Zugelassen wurde der Impfstoff für Personen ab 18 Jahren. In der Europäischen Union stehen damit nun drei Impfstoffe zur Pandemiebekämpfung zur Verfügung: Die beiden mRNA-Impstoffe von Biontech und Moderna und jetzt der Vektor-Impstoff von AtsraZeneca.

Altersbeschränkung in Deutschland

In Deutschland wird es jedoch vorerst eine Altersbeschränkung geben. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung aktuell nur für Personen zwischen 18 und 64 Jahren. Laut STIKO liegen für die Beurteilung der Impfeffektivität bei älteren Menschen bisher nicht genug Daten vor.

Tatsache ist, dass in der zulassungsrelevanten Studie nur relativ wenige Personen über 55 Jahre den Impfstoff erhalten hatten. Trotzdem sehen die EMA-Experten die Zulassung für alle Altersstufen als vertretbar an. In Großbritannien werden seit Wochen auch ältere Menschen damit geimpft.

Zuvor hatten Medien wie das Handelsblatt berichtet, das Astra Zeneca Vakzin habe bei älteren nur eine Wirksamkeit von acht Prozent. Der Pharmakonzern hatte das „als völlig falsch“ dementiert.

EU bekommt zunächst weniger Impfstoff als geplant

Im Raum stehen außerdem Lieferverzögerungen. Statt 80 Millionen Impfstoffdosen kann AstraZeneca im ersten Quartal wohl nur 31 Millionen Dosen an die EU liefern. Der britisch schwedische Pharmakonzern begründet die Engpässe mit Umbauten in einem Produktionswerk in Belgien.

Bei der jetzt erteilten Zulassung handelt es sich um eine bedingte Zulassung. Das bedeutet, dass der Hersteller weitere Daten zur Wirksamkeit und auch zu Nebenwirkungen nachliefern muss. Dies ist dem Zeitdruck geschuldet, unter dem der Impfstoff entwickelt und getestet wurde. Auch die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna haben nur eine bedingte Zulassung in der EU erhalten – und müssen den Behörden weitere Daten zu Ihren mRNA-Impfstoffen übermitteln. Anders als von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn behauptet, handelt es sich also nicht um reguläre, sondern um vorläufige Zulassungen.

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