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Impfstoff gegen Borreliose wird entwickelt

Dienstag, 23. August 2022 – Autor:
Die Pharma-Unternehmen Pfizer und Valneva entwickeln derzeit eine Impfung gegen die von Zecken übertragene Borreliose. Demnächst startet eine Phase-III-Studie mit 6.000 Probanden in mehreren Ländern.
Der kreisförmige Hautausschlag deutet auf eine Infektion mit Borrelien

– Foto: Asobe Stock/androsov858

Mit Pfizer und Valneva entwickeln zwei Pharma-Unternehmen derzeit eine Impfung gegen die von Zecken übertragene Borreliose. Demnächst startet eine ramdomisierte und placebokontrollierte Phase-III-Studie mit 6.000 Probanden ab 5 Jahren in Gebieten, in denen die Lyme-Borreliose stark endemisch ist, darunter Finnland, Deutschland, den Niederlanden, Polen, Schweden und den USA.

Die Teilnehmer erhalten drei Dosen des VLA15 genannten Impfstoffs oder ein Kochsalz-Placebo als Grundimmunisierung, gefolgt von einer Auffrischungsdosis VLA15 oder Kochsalz-Placebo. Untersucht werden sollen Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität des Wirkstoffs, heißt es in einer Pressemitteilung von Pfizer. Daten aus den Phase-2-Studien zeigen eine starke Immunogenität bei Erwachsenen sowie bei Kindern mit akzeptablen Sicherheits- und Verträglichkeitsprofilen.

Protein-Blockade hindert die Borrelien, die Zecke zu verlassen

Der multivalente Protein-Untereinheiten-Impfstoff nutzt einen Wirkmechanismus, der auf das äußere Oberflächenprotein A (OspA) von Borrelia burgdorferi, den Bakterien, die die Lyme-Borreliose verursachen, abzielt. OspA ist ein Oberflächenprotein, das von den Bakterien exprimiert wird, wenn sie in einer Zecke vorhanden sind.

Die Blockade von OspA hemmt die Fähigkeit des Bakteriums, die Zecke zu verlassen und Menschen zu infizieren. Der Impfstoff deckt die sechs häufigsten OspA-Serotypen ab, die von der in Nordamerika und Europa vorherrschenden Spezies von Borrelia burgdorferi exprimiert werden.

Impfstoff gegen Borreliose wird entwickelt

Wenn die Phase-III-Studie zu dem gegen Borreliose entwickelten Impfstoff erfolgreich verläuft, könnten die Firmen 2025 Zulassungsanträge bei der US-Arzneimittelbehörde FDA und der europäischen EMA stellen.

Die Lyme-Borreliose ist eine systemische Infektion, die durch Borrelia burgdorferi-Bakterien verursacht wird, die durch infizierte Ixodes-Zecken auf den Menschen übertragen werden. Die tatsächliche Inzidenz der Lyme-Borreliose ist unbekannt, offiziell betrifft sie jährlich etwa 476.000 Menschen in den Vereinigten Staaten und 130.000 Menschen in Europa.

Frühe Symptome sind ein sich allmählich ausbreitender Ausschlag (Erythema migrans) oder eher unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen, leichte Nackensteifheit, Arthralgie oder Myalgie. Unbehandelt kann die Krankheit schwerwiegendere Komplikationen verursachen, die die Gelenke (Arthritis), das Herz (Karditis) oder das Nervensystem betreffen.

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