
Wenn wir uns ständig müde fühlen, muss nicht unbedingt eine Erkrankung dahinterstecken. Oft helfen schon leichte Änderungen am Lebensstil, um wieder mehr Energie zu haben. – Foto: ©Drobot Dean - stock.adobe.com
Bei Müdigkeit unterscheidet man zwischen einer normalen Müdigkeit und einer krankhaften Müdigkeit, die ein Symptom für eine Erkrankung sein kann. Normalerweise ist Müdigkeit durch Schlaf und gezielte Erholung zu beheben. In den Wintermonaten hilft aber auch das oft nicht. Der Grund: Durch die fehlenden Lichtreize kann der Körper nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden. Dadurch wird nachts weniger Melatonin ausgeschüttet – der Schlaf wird schlechter. Am nächsten Morgen fühlen wir uns gerädert und unausgeschlafen.
Doch eine ungewohnte und ständig anhaltende Müdigkeit kann ein Zeichen dafür sein, dass mit Körper oder Seele etwas nicht stimmt. Ist man trotz ausreichend Schlaf immer müde, kann das verschiedene Ursachen haben. Diese reichen von harmlosen Störungen bis hin zu schweren Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs. Wer sich trotz ausreichenden Schlafs ständig müde und erschöpft fühlt und dadurch im Alltag beeinträchtigt wird, sollte einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abklären zu lassen.
Erkrankungen als Ursachen für Müdigkeit
Die häufigsten Gründe dafür, sich immer müde zu fühlen, sind neben schlechtem Schlaf Virusinfektionen. Auch Blutarmut beziehungsweise Eisenmangel oder verschiedene Herz- und Lungenerkrankungen können uns müde machen. Daneben kommen weitere Störungen als Ursachen in Frage, darunter Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen wie Hepatitis, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Reizmagen, chronisch entzündliche Magenerkrankungen, Diabetes, Autoimmunerkrankungen und neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson. Auch die Schilddrüse sollte überprüft werden, wenn wir uns immer müde fühlen, da eine Schilddrüsenunterunktion oder Nebennierenrindeninsuffizienz dahinterstecken kann.
In seltenen Fällen kann ständige Müdigkeit auch ein Zeichen für Krebs sein. Hier kommen insbesondere Lymphome, Leukämien oder Darmkrebs in Frage. Ebenso treten als Nebenwirkung von Krebsbehandlungen häufig Erschöpfungssymptome, Fatigue genannt, auf. Häufig ist Müdigkeit zudem ein Begleitsymptom von psychischen Erkrankungen wie Burnout, Depressionen oder Angststörungen.
Auch Alkohol und Medikamente können müde machen
Auch Medikamente können müde machen. Insbesondere Antidepressiva, Neuroleptika, Antihistaminika und Parkinsonmittel kommen hier als Auslöser in Frage. Ebenso können alle suchterzeugenden Substanzen Erschöpfung hervorrufen, vor allem Alkohol. Schließlich werden auch verschiedene Umweltfaktoren als Auslöser diskutiert. Eine Sonderstellung nehmen das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) und Fibromyalgie ein. Hier stellt sich die Diagnose häufig als besonders kompliziert dar und kann oft erst gestellt werden, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen wurden.
Tipps gegen die Müdigkeit
Steckt eine Erkrankung hinter der Müdigkeit, muss diese behandelt werden – häufig verschwindet dann auch die ständige Erschöpfung. In anderen Fällen hilft häufig schon eine gesunde Lebensweise, die Dauermüdigkeit zu bekämpfen. Dazu gehören vor allem
- maßvolle körperliche Bewegung
- gesunde Ernährung (insbesondere mit ausreichend Vitamin B 12, Vitamin C, Eisen und Magnesium)
- Reduktion des Alkoholkonsums
- Stressabbau
- regelmäßiger und ausreichender Schlaf.
Betroffene sollten zudem darauf achten, die vorhandenen Energien dosiert einzusetzen und ausreichend Pausen in den Alltag einzubauen. Für den kurzfristigen Kick helfen zudem häufig Koffein, Zucker oder ein kurzer Powernap.
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