Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Immer mehr Menschen bewerten ihren Arztbesuch

Mittwoch, 17. Dezember 2014 – Autor: Cornelia Wanke
Warum bewerten Patienten ihre Ärzte auf Arztportalen? Eine Umfrage zeigt die Gründe der Online-Bewerter auf.

Online-Arztbewertungen sind zunehmend gefragt. – Foto: fovito - Fotolia

Patienten bewerten ihre Ärzte auf Arztempfehlungsportalen wie zum Beispiel jameda.de hauptsächlich, um anderen Arztsuchenden bei ihrer Entscheidung für einen passenden Mediziner zu helfen. Weitere Gründe liegen in der Möglichkeit, Ärzten Feedback zu geben sowie Dankbarkeit gegenüber dem behandelnden Arzt auszudrücken. Dies sind zentrale Ergebnisse der Online-Studie „Psychologie des Bewertens“ im Auftrag der Tomorrow Focus AG. Insgesamt wurden für die Umfrage mehr als 3.000 Internetnutzer in Deutschland befragt.

Die Studie zeigt laut Pressemitteilung des Arztbewertungsportals jameda.de Verhaltensmuster und Beweggründe von Menschen auf, die Online-Bewertungen für verschiedene Dienstleister und Produkte abgeben. Immerhin hätten bereits drei von vier Befragten schon mindestens einmal eine Online-Bewertung abgegeben (74,4 Prozent). 35,9 Prozent hätten schon einen Arzt bewertet oder könnten sich dies zumindest vorstellen. In dieser Gruppe sind es vor allem drei Typen, denen sich die Bewerter zuordnen lassen: „die Hilfsbereiten“, „die Optimierer“ und „die Emotionalen“. Fast jeder zweite Befragte gehört demnach der Gruppe der Hilfsbereiten an, nämlich 46 Prozent. Als Hauptgrund für die Abgabe einer Online-Bewertung nennen sie die Möglichkeit, damit anderen helfen zu wollen. So sorgten beispielsweise die aktuell knapp 1 Million Bewertungen von Patienten für weit über 100.000 Ärzte und andere Heilberufler auf jameda nach eigenen Angaben für mehr Transparenz bei der Arztsuche.

Arztbesuch-Bewertungen als Chance gesehen, die Versorgung zu verbessern

Mit 19,4 Prozent stellen „die Optimierer“ die zweitgrößte Gruppe dar. Sie sehen Online-Bewertungen als Chance, konstruktive Rückmeldung zu geben, so dass Verbesserungen vorgenommen werden können. Waren „die Optimierer“ mit einer Leistung zufrieden, möchten sie auch dies mit ihrer Bewertung zum Ausdruck bringen, damit die gute Qualität beibehalten wird. Die drittgrößte Gruppe machen mit 17,7 Prozent „die Emotionalen“ aus. Sie möchten mit einer Bewertung ihre Dankbarkeit oder aber ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen.

93,6 Prozent der Befragten, die selbst Arztbewertungen schreiben, finden Online-Bewertungen anderer Nutzer hilfreich bei der Orientierung. 

Immer mehr Menschen vertrauen auf die Erfahrungen anderer Patienten

Die Patientenmeinungen auf Arztbewertungsportalen geben dabei wichtige Anhaltspunkte zur subjektiv wahrgenommenen Behandlungs- und Versorgungsqualität in den Praxen. 84,9 Prozent gaben an, dass die Erfahrungen und Meinungen anderer ihr Vertrauen zum Beispiel in einen Arzt steigern würden. Die enorme Relevanz, die Bewertungsportale mittlerweile auch für Arztsuchende einnehmen, wird einmal mehr von dem Ergebnis unterstrichen, dass sich 80,6 Prozent der Befragten, die selbst Ärzte bewerten, nach eigener Aussage durch Online-Bewertungen bezüglich ihres Handelns beeinflussen lassen. 

Trotz der großen Einflussnahme von Bewertungen auf arztsuchende Patienten müssen Ärzte laut der Studie keine unverhältnismäßige Schelte durch Patienten befürchten. Denn fast acht von zehn Befragten, die bereits Ärzte bewertet haben, gaben an, häufiger positive als negative Bewertungen zu schreiben (77,6 Prozent). 

Foto: fovito - Fotolia

Weitere Nachrichten zum Thema Arzbewertung

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin