Krebsorganisationen schlagen Alarm: Mehr als 30 Prozent aller Krebsfälle sind durch Rauchen, Übergewicht oder übermässigen Sonnen- und Alkoholgenuss verursacht. Vernunft in diesen Bereichen könnte allein in Deutschland jährlich 180 000 Menschenleben retten. Hinzukommt, dass Früherkennungsangebote nicht ausreichend genutzt werden. Der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft Prof. Werner Hohenberger spricht von erschütternden Zahlen. Nur jede zweite Frau und jeder fünfte Mann nehme die Chancen der Krebsfrüherkennung wahr.
Krebsprävention
Grund genug das Thema Prävention auf die Agenda des Weltkrebstages zu setzen, der seit 2006 jedes Jahr am 4. Februar begangen wird. Deutsche Krebsorganisationen wie die Deutsche Krebsgesellschaft und ihre 16 Landesverbände, die Krebshilfe oder der Krebsinformationsdienst (KID) leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung zum Thema Krebs. Prävention spielt dabei eine wichtige Rolle. Doch die überwiegend aus Spendengeldern finanzierten Organisationen leisten weitaus mehr:
Die 1974 von Mildred Scheel gegründete Krebshilfe stellt zum Beispiel Patienten und Interessierten die "Blauen Ratgeber" kostenlos zur Verfügung und betreibt ein eigenes Beratungstelefon. Den grössten Teil der jährlich rund 90 Millionen eingeworbenen Spendengelder steckt die Krebshilfe aber in die Krebsforschung und in die Förderung von elf Spitzenzentren der Krebsmedizin. Auch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) ist einer der grossen Forschungsförderer in Deutschland. Für Patienten hält die DKG auf ihrer Internetseite viele Informationen zu den einzelnen Krebserkrankungen bereit, darunter Adressen von spezialisierten Behandlungszentren und Anlaufstellen für Patienten.
Unterstützung von der Berliner Krebsgesellschaft
Persönliche Beratung bieten die unter dem Dach der DKG vereinten Landeskrebsgesellschaften. In Berlin ist das die Berliner Krebsgesellschaft, die neben einer Beratungsstelle auch ein umfangreiches Kurs- und Gruppenangebot für Patienten und Angehörige betreibt. "Fast alle Patienten, die zu uns kommen, haben Fragen zur Krankheit, zur Prognose, zur Therapie und deren Nebenwirkungen", berichtet Dr. Hubert Bucher von der Berliner Krebsgesellschaft. "Wir beraten aber auch in sozialrechtlichen Angelegenheiten, zum Beispiel in Sachen Rentenantrag oder Sozialhilfe." Eine Zweitmeinung geben die Ärzte und Therapeuten in der Beratungsstelle aber nicht ab. In diesen Fällen verweisen sie auf ein zertifiziertes Krebszentrum. Genauso handhaben es die ärztlichen Berater des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Sie beraten Patienten oder Angehörige am Telefon oder per E-Mail. Ärzte und Vertreter anderer medizinischer Berufsgruppen können beim Krebsinformationsdienst Quellen für die eigene Recherche erfahren; der Dienst unterstützt auch bei der Suche nach weiteren Kontakten und Ansprechpartnern.
Härtefonds für Menschen, die aufgrund ihrer Krebserkrankung in eine finanzielle Notlage geraten sind, halten die Krebshilfe und die Krebsgesellschaften der einzelnen Bundesländer bereit.
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