Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Hochrisiko-HPV bei jeder fünften jungen Frau

Donnerstag, 23. August 2012 – Autor:
Jede fünfte junge Frau unter 30 Jahren ist offenbar mit Humanen Papillomviren (HPV) infiziert, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können.
HPV-Infektionen können Krebs auslösen

HPV-Infektionen können Krebs auslösen

Humane Papillomviren können Krebserreger sein: Einige der mehr als einhundert Virustypen gelten als wichtigste Verursacher von Gebärmutterhalskrebs. Zwei Studien in der Fachzeitschrift FRAUENARZT zeigen nun, dass offenbar jede fünfte Frau unter 30 Jahren mit einem Hochrisiko-HPV-Typ infiziert ist. Im Alter zwischen 20 und 22 Jahren ist es offenbar sogar jede Vierte.

Die aktuellen Untersuchungen stützen sich auf die Daten von mehr als 10.000 Frauen, die sich zur gynäkologischen Routineuntersuchung in ihrer Frauenarztpraxis angemeldet hatten. Sie erbrachten eine hohe Zahl von Frauen, bei denen eine HPV-Infektion nachweisbar war.

HPV-Impfung ist für 12- bis 17-jährige eine Kassenleistung

In den meisten Fällen heilt eine Infektion mit HP-Viren folgenlos ab. Bei 140.000 Frauen in Deutschland werden jedes Jahr Krebsvorstufen entdeckt, die unbehandelt zu Gebärmutterhalskrebs führen würden.  

Gegen die zwei Virustypen HPV 16 und HPV 18, die für über 70 Prozent der Zervixkarzinome (Gebärmutterhalskrebs) verantwortlich sind, kann mit einer Impfung eine Immunität aufgebaut werden. "Die HPV-Impfung ist ein sicherer und wirksamer Schutz vor Gebärmutterhalskrebs und den zahlenmässig wesentlich häufigeren Krebsvorstufen", betont der HPV-Forscher PD. Dr. Andreas Kaufmann von der Charité.

Nach neuesten Erkenntnissen schützt die Impfung auch vor Krebserkrankungen, die durch das Virus an der äusseren Scheide oder im Mund-Rachen-Raum hervorgerufen werden oder bei denen eine HPV-Beteiligung intensiv diskutiert wird, wie beim Peniskarzinom.

Hat sich eine Frau zum Zeitpunkt eines der drei notwendigen Impftermine, also bevor ein vollständiger Impfschutz aufgebaut werden konnte, mit HPV infiziert, kann die Impfung für diese Infektion keine Wirkung mehr entfalten. Es wird deshalb empfohlen, die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchzuführen, um eine Ansteckung von vornherein auszuschliessen. Zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr werden die Kosten der Impfung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Quelle:Iftner, T. et al, Die Häufigkeit von HPV-Infektionen bei Frauen in Deutschland im Vergleich zum Nachbarland Dänemark. FRAUENARZT 53(2012), 360-364

Foto: obs/airbus operations GmbH 

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: HPV , Gebärmutterhalskrebs , HPV-Impfung

Weitere Nachrichten zum Thema HPV-Impfung

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin