Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Hirnstimulation hilft bei Sprachstörungen nach Schlaganfall

Mittwoch, 23. März 2016 – Autor:
Hirnstimulation kann Patienten helfen, die nach einem Schlaganfall an einer Sprachstörung (Aphasie) leiden. Das zeigt eine Studie, die in der Fachzeitschrift Brain erschien.
Sprachstörungen nach einem Schlaganfall sind nicht selten

Hirnstimulation hilft bei Sprachstörungen – Foto: Yantra - Fotolia

Bei einem Drittel der Patienten kommt es nach einem Schlaganfall zu Sprachstörungen bis hin zu einem vollständigen Sprachverlust. Die Heilungschancen sind umso größer, je früher mit einer Sprachtherapie begonnen wird. Bei einigen Patienten kann der Sprachverlust jedoch andauern.

In der aktuellen Untersuchung, an der Forscher der Charité beteiligt waren, erhielten 26 Patienten mit chronischer Aphasie an acht Tagen jeweils zwei Mal 1,5 Stunden lang ein Sprachtraining, bei dem sie Gegenstände korrekt benennen sollten. Einige Gegenstände tauchten immer wieder auf, ein Teil wurde jeweils neu präsentiert.

Hirnstimulation hilft bei Sprachstörungen nach Schlaganfall

Eine Patienten-Gruppe erhielt jeweils zu Beginn des Trainings eine transkranielle Gleichstromstimulation. Dabei wurde ein schwacher Strom über Elektroden durch den Schädelknochen in den linken Cortex geleitet. Diese Hirnregion ist für kognitive Funktionen zuständig. Die andere Gruppe erhielt eine Placebo-Behandlung.

In beiden Gruppen verbesserte sich die Leistung, wobei die Hirnstimulation-Gruppe bei den wiederkehrenden Gegenständen vorn lag. Noch weiter vorn lag diese Gruppe bei neu eingeführten Gegenständen. Nur in dieser Gruppe hielten die Verbesserungen noch nach sechs Monaten an. Das berichtet das Centrum für Schlaganfallforschung Berlin.

Hirnstimulation verbessert Alltags-Kommunikation nach Schlaganfall

Darüber hinaus verbesserten sich in beiden Gruppen die kommunikativen Fähigkeiten im Alltag. Beispielsweise konnten die Patienten besser beim Bäcker die Brötchen bestellen oder beim Arzt ihre Beschwerden schildern. Auch hier erzielten die Patienten mit der Hirnstimulation noch größere Fortschritte. Der Befund wurde von den Partnern der Patienten im sogenannten Partnerkommunikationsfragebogen bestätigt.

Fazit der Forscher: Mit einer einfach anwendbaren, gut verträglichen und nicht-invasiven Maßnahme lassen sich alltagsrelevante Verbesserungen bei Patienten mit chronischer Aphasie erreichen.

Foto: Yantra

Weitere Nachrichten zum Thema Schlaganfall

08.10.2019

Meist sind es Laien, die Zeugen eines Schlaganfalls werden. Häufig sind sie sich jedoch nicht sicher, ob es sich wirklich um einen Schlaganfall handelt und was sie tun sollen. Der FAST-Test gibt eine einfache Hilfestellung, wie in diesem Fall vorzugehen ist.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin