Hilfe im Dschungel der Zertifikate
Sonntag, 15. März 2015
– Autor:
Cornelia Wanke
Ein neuer Online-Dienst der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) bietet Ratsuchenden Orientierung zu verschiedenen Siegeln und Zertifikaten in der Altenpflege. Das kündigte die Stiftung in einer Pressemitteilung an.
Wer bietet gute Qualität? Helfen können Gütesiegel.
– Foto: Olivier Le Moal
„Deutschlandweit gibt es etwa 30 Siegel und Zertifikate, die über die Qualität von Pflegeheimen und ambulanten Diensten Auskunft geben sollen. Allerdings ist es für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen aber auch für professionell Tätige schwer, die Übersicht zu behalten und den Nutzen einzuschätzen“, schreibt das ZQP. Laut der Stiftung variierten die Prüfinhalte und -umfänge stark. Deshalb habe das ZQP eine Datenbank entwickelt, die für mehr Transparenz sorgen soll. Diese enthält die am meisten verbreiteten Zertifizierungsverfahren in Deutschland. Ein weiterer Nutzen der Datenbank bestehe darin, dass dargestellt werde, welche konkreten Bereiche bei der Prüfung bewertet werden.
ZQP will durch verlässliche Informationen für mehr Durchblick im Zertifikats-Dschungel sorgen
Die Bandbreite der Prüfbereiche reiche von Hygiene und Ausstattung über den Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen oder Palliativversorgung bis hin zu interkulturellen Kompetenzen und Umweltschutz. Ebenfalls werde aufgezeigt, ob die Prüfungen von geschulten Ehrenamtlichen oder professionellen Experten durchgeführt werden, inwiefern im Rahmen der Zertifizierung auch Pflegebedürftige oder Mitarbeiter befragt werden und welche Institutionen das jeweilige Siegel oder Zertifikat vergeben.
„Durch verlässliche Informationen wollen wir die Orientierung auf dem verwirrenden Feld der Siegel und Zertifikate erleichtern“, wird Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP, in der Pressemitteilung zitiert. Über die Pflegequalität könnten Siegel und Zertifikate nur sehr begrenzt Auskunft geben, so Suhr. Sie böten aber Hinweise auf Strukturen, Prozesse und Angebote. „Wichtiger ist es, sich selbst ein Bild zu machen. Ratsuchende sollten sich erkundigen, ob das Leistungsspektrum und die Atmosphäre zu den individuellen Bedürfnissen des Pflegebedürftigen passen. Auch Gespräche mit dem Personal, wenn möglich auch mit den Pflegebedürftigen und den Angehörigen, können helfen, ein Gefühl für das jeweilige Heim oder den ambulanten Dienst zu entwickeln“, rät der Vorstandsvorsitzende.
Online-Dienst wird Datenbank weiter ausbauen – Hinweise erwünscht!
Der neue Online-Dienst des ZQP ist nach eigenen Angaben das Ergebnis einer stiftungseigenen Recherche und wurde von einer anfänglichen Übersichtsgrafik zu einer Datenbank ausgebaut. Eine regelmäßige Aktualisierung der Datensätze sei vorgesehen. „Das ZQP-Redaktionsteam nimmt daher ergänzende Informationen der Pflegeanbieter und Zertifizierungsstellen gerne entgegen“, so die Stiftung.
Foto: Fotolia – Olivier Le Moal