Herzdruckmassage rettet dänischem Fußballer Eriksen das Leben

Prüfen, rufen, drücken: Millionen Fußballfans haben am Samstag miterlebt, wie wichtig Herzdruckmassage ist – Foto: © Adobe Stock/ Africa Studio
Fußballfans haben am Samstagabend den Zusammenbruch des dänischen Nationalspielers Christian Eriksen vor dem Fernseher live miterlebt. Der Fußballprofi hatte während des EM-Spiel gegen Norwegen einen Herzstillstand erlitten und musste auf dem Spielfeld wiederbelebt werden. Ursache war offenbar ein Herzinfarkt. Die Wiederbelebung erfolgte per Herzdruckmassage und war glücklicherweise erfolgreich.
Herzstillstand kann jeden treffen
„Millionen Menschen haben miterlebt, wie wichtig und wie wirkungsvoll diese Maßnahme bei einem Herzstillstand ist", sagt Professor Dr. Götz Geldner, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten (BDA). Wie die Profis in Kopenhagen gezeigt hätten, müssten die Handgriffe schnell und effektiv ausgeführt werden. Nur dann habe der Patient gute Überlebenschancen.
„Ein Herzstillstand kann jeden Menschen immer und überall treffen", macht Geldner deutlich, „auch Jüngere und sogar Hochleistungssportler.“
Helferquote nur 40 Prozent
Doch was tun, wenn ein Mensch plötzlich kollabiert? In Deutschland scheinen viele Menschen diesbezüglich ratlos zu sein. Nach Angaben des "Deutschen Reanimationsregisters" von BDA und DGAI führen Passanten und andere Helfer nur in etwas mehr als 40 Prozent der Fälle die lebensrettende Herzdruckmassage aus. Andere Staaten haben hier deutlich bessere Ergebnisse. In den Niederlanden und in skandinavischen Ländern liegt die Laienhelfer-Quote beispielsweise bei mehr als 60 Prozent.
Prüfen, rufen, drücken!
Dabei haben Notfallmediziner eine einfache Formel parat, die jeder verinnerlichen kann: Prüfen, rufen, drücken! Prüfen, ob ein Hilfsbedürftiger bewusstlos ist, indem man den betroffenen laut anspricht oder gegebenenfalls berührt. Dann Hilfe rufen, am besten über den Notruf 112. Und schließlich "drücken". Bei der Herzdruckmassage werden beide Hände auf der Mitte des Brustkorbs aufgesetzt und der Brustkorb einhundertmal pro Minute vier bis fünf Zentimeter in Richtung Boden gedrückt. Im Erfolgsfall setzt die „Pumpe“ nach wenigen Sekunden oder Minuten wieder ein. Andernfalls die Herzdruckmassage so lange fortsetzen, bis der Rettungsdienst eingetroffen ist.
„Das menschliche Gehirn kann höchstens fünf Minuten ohne Sauerstoff auskommen“, sagt Notfallmediziner Götz Geldner. Je länger es bis zur Herzdruckmassage dauere, desto schlechter seien die Chancen, eine Behinderung oder den Tod des Patienten zu vermeiden.