Hermann Gröhe wird neuer Bundesgesundheitsminister
Klar war, dass die CDU das Ressort Gesundheit übernehmen wird. Dass Generalsekretär Hermann Gröhe (52) nun der erste Mann im Bundesgesundheitsministerium wird, ist allerdings eine Überraschung. Mit Gesundheitspolitik hatte der CDU-Politiker bislang nicht viel am Hut. Inhaltliche Positionen sind nicht bekannt.
Bis zum Wochenende galt Ursula von der Leyen als aussichtsreiche Kandidatin für das Amt des Bundesgesundheitsministers. Die promovierte Ärztin wird stattdessen nun das Verteidigungsministerium übernehmen und damit Deutschlands erste Verteidigungsministerin.
Gröhe bringe eine gewaltige politische Erfahrung mit und könne deshalb das wichtige Amt des Gesundheitsministers ausfüllen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel als sie am Sonntag die neuen Ministerinnen und Minister der CDU bekannt gab. „Ich freue mich riesig“, sagte Gröhe über sein neues Amt. Es sei eine große Ehre, die Gestaltungsverantwortung in einem so wichtigen Ministerium wie dem Gesundheitsministerium übernehmen zu dürfen.
Gröhe erfolgreich im Bundestagswahlkampf
Der neue Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe stammt aus Nordrheinwestfalen und trat schon als 14-jähriger der Jungen Union bei. Seit 1994 ist er als Rechtsanwalt in Köln zugelassen. Seither gehört er auch dem Deutschen Bundestag an. Von 1998 bis 2005 war er Menschenrechtspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. 2008 wurde er als Staatsminister ins Kanzleramt berufen, in der vergangenen Legislaturperiode war er CDU-Generalsekretär.
Gröhe gilt als sachlicher Politiker der leisen Töne. Bei der letzten Bundestagswahl konnte er seinen Wahlkreis Rhein-Kreis Neuss zum wiederholten Male direkt gewinnen und gewann 51,6 Prozent der Erststimmen. Er soll maßgeblich am erfolgreichen Bundestagswahlkampf der CDU beteiligt gewesen sein. Der vierfache Familienvater ist Mitglied der Synode der evangelischen Kirche und Mitglied im Vorstand der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Auf den neue Bundesgesundheitsminister warten schwierige Aufgaben, etwa die Krankenhausreform. Morgen werden Gröhe und das gesamt Kabinett vereidigt.
Foto: CDU