Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Heiße Badewanne ist gut für das Herz-Kreislauf-System

Freitag, 27. März 2020 – Autor:
Regelmäßig in die heiße Badewanne zu steigen, scheint gut für das Herz-Kreislauf-System zu sein. Es ist mit einem geringeren Risiko verbunden, an Herzkrankheiten und Schlaganfällen zu sterben.
Badewanne, heiße Badewanne, Wannenbad

Heiße Wannenbäder wirken anscheinend gegen Bluthochdruck – Foto: ©Lars Zahner - stock.adobe.com

Regelmäßig in die heiße Badewanne zu steigen, scheint gut für das Herz-Kreislauf-System zu sein. Es ist mit einem geringeren Risiko verbunden, an Herzkrankheiten und Schlaganfällen zu sterben. Dies geht aus einer japanischen Langzeitstudie hervor, die in der Fach-Zeitschrift Heart veröffentlicht wurde.

Die Forscher werteten dafür Daten aus der Japan Public Health Center Kohorte 1 aus, eine Zehn-Jahres-Studie mit über 61.000 Erwachsenen mittleren Alters (45 bis 59).

Badegewohnheiten, Ernährung, Bewegung

Zu Beginn der Studie im Jahr 1990 füllten rund 43.000 Teilnehmer einen detaillierten Fragebogen zu ihren Badegewohnheiten und anderen gesundheitlichen Einflussfaktoren aus wie Lebensstil, Bewegung, Ernährung, Alkoholkonsum, Gewicht (BMI), Schlafdauer, Krankengeschichte und aktuelle Medikation.

Jeder Teilnehmer wurde bis zum Tod oder bis zum Abschluss der Studie Ende Dezember 2009 überwacht, je nachdem, was zuerst eintrat. Die endgültige Analyse basierte auf 30.076 Personen.

Heiße Badewanne ist gut für das Herz-Kreislauf-System

Während des Überwachungszeitraums traten 2.097 Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf: 275 Herzinfarkte, 53 plötzliche Herztode und 1.769 Schlaganfälle. Die Analyse der Daten ergab, dass ein tägliches heißes Bad im Vergleich zu einem ein- oder zweimal wöchentlichen Bad oder gar keinem Bad mit einem um 28 Prozent geringeren Gesamtrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einem um 26 Prozent niedrigeren Risiko für Schlaganfall und einem um 46 Prozent niedrigeren Risiko für Hirnblutungen verbunden war. Die heiße Badewanne ist also gut für das Herz-Kreislauf-System.

Eine weitere Analyse der bevorzugten Wassertemperatur ergab ein um 26 Prozent niedrigeres und ein um 35 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei warmen beziehungsweise heißen Wasser. Es ergaben sich jedoch keine signifikanten Assoziationen für das Schlaganfallrisiko und die Wassertemperatur.

Geringeres Risiko für Bluthochdruck

"Wir fanden heraus, dass häufiges Baden in der Wanne signifikant mit einem geringeren Risiko für Bluthochdruck verbunden war, was darauf hindeutet, dass eine vorteilhafte Wirkung des Badens in der Wanne auf das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen teilweise auf ein geringeres Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck zurückzuführen ist", schreiben die Forscher.

Sie räumten ein, dass die Badehäufigkeit während des Überwachungszeitraums nicht erfasst wurde und der typische japanische Badestil, der das Eintauchen in Schulterhöhe bei 40 bis 42 Grad, teilweise auch 43 Grad heißem Wasser umfasst, möglicherweise die Ergebnisse beeinflusst hat.

Foto: Adobe Stock/Lars Zahner

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Herz-Kreislauf-System

Weitere Nachrichten zum Thema Sauna

Herzkrank in die Sauna – das geht. Patienten müssen aber einige Vorsichtsmaßnahmen beachten, sagt ein Experte der Herzstiftung. So dürfen sie sich nur langsam abkühlen.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin