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Hautkrebsvorsorge selten genutzt

Sonntag, 21. Juli 2013 – Autor: Anne Volkmann
Obwohl die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, vielen Menschen bewusst ist, gehen nur wenige von ihnen regelmäßig zur Hautkrebsvorsorge. Darauf macht die Deutsche Dermatologische Gesellschaft aufmerksam. Experten fordern, das Hautkrebsscreening bekannter zu machen.

Früherkennung ist bei Hautkrebs besonders wichtig

Rund 140.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an Hautkrebs. Die Krankheit ist tückisch, da sie zunächst keine Beschwerden verursacht und daher oft erst spät erkannt wird. Frühzeitig entdeckt, sind die Heilungschancen sehr hoch. Der wichtigste Risikofaktor für Hautkrebs ist Sonneneinstrahlung, insbesondere bei hellen Hauttypen. In den vergangenen Jahren hat die Neuerkrankungsrate immer weiter zugenommen.

Vielen Menschen ist diese Gefahr auch durchaus bewusst. So gaben in einer Forsa-Umfrage über 50 Prozent der Befragten an, über ihr persönliches Erkrankungsrisiko besorgt zu sein, und 90 Prozent erklärten, Vorsorgeuntersuchungen für wichtig zu halten. Dennoch nutzen nur die wenigsten bisher die Möglichkeiten der Früherkennung. So ergab die Umfrage, die im April 2013 im Auftrag der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft durchgeführt wurde, auch, dass bisher nur ein Drittel der über 35-Jährigen eine Untersuchung zur Hautkrebsvorsorge in Anspruch genommen hat.

Hautkrebsvorsorge kostenlos ab 35 Jahre

Dabei gehört das Hautkrebsscreening ab diesem Lebensalter zu den kostenlosen Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Seit Juli 2008 können sich Versicherte ab 35 alle zwei Jahre untersuchen lassen. Und einige Krankenkassen bieten ihren Versicherten sogar mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Leistung. So gibt es viele Betriebskrankenkassen und auch einige andere gesetzliche Kassen, die den Check auch für jüngere Mitglieder oder in jährlichen Abständen kostenlos anbieten. Das ist allerdings den wenigsten Menschen bekannt, wie die Forsa-Umfrage ergab.

Zusatzleistungen möglich

Bei der Hautkrebsvorsorge untersucht der Hautarzt die gesamte Hautoberfläche, einschließlich der Übergänge zu den Schleimhäuten. Häufig verwenden die Dermatologen bei der Untersuchung ein sogenanntes Auflichtmikroskop. Damit können unter zehnfacher Vergrößerung auch tiefer gelegene Hautschichten inspiziert werden. Allerdings bezahlen die Krankenkassen die Verwendung dieses Geräts nicht. Im Rahmen der gesetzlichen Leistung darf der Arzt die Haut nur mit einer hellen Lampe untersuchen.

Für die Untersuchung mittels Auflichtmikroskop verlangen viele Hautärzte daher eine Zuzahlung. Wie wichtig die Verwendung des Mikroskops ist, wird von Experten unterschiedlich bewertet. Einige sind der Ansicht, dass eine helle Lampe und ein geschultes Auge für die Untersuchung absolut ausreichen. Vor der Untersuchung muss der Arzt den Patienten darüber aufklären, ob er ihm den Aufpreis für die Mikroskop-Untersuchung privat in Rechnung stellt. Einige Krankenkassen bieten das Hautkrebsscreening mittels Mikroskop für ihre Versicherten auch kostenlos an.

© Alexander Raths - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin

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