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Hautkrebs-Risiko durch UV-Lampen im Nagelstudio?

Dienstag, 15. Mai 2018 – Autor:
Im Nagelstudio perfekt modellierte und lackierte Fingernägel sind ein modisches Accessoire. Getrocknet und gehärtet wird der Lack mit ultravioletter Strahlung. Könnte diese UV-Strahlung das Risiko für weißen Hautkrebs erhöhen?
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Im Nagelstudio wird der Lack durch UV-Strahlung gehärtet. Die gilt als potentiell krebserregend – Foto: ©Christoph Hähnel - stock.adobe.com

Im Nagelstudio perfekt modellierte und lackierte Fingernägel sind ein modisches Accessoire. Getrocknet und gehärtet wird der Lack mit UV-A-Lampen. Einige Wissenschaftler warnen, dass diese ultraviolette Strahlung das Risiko für weißen Hautkrebs erhöhen könnte.

Eindeutige Belege gibt es dafür bislang nicht, dennoch rät auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zur Vorsicht. UV-A-Licht wird grundsätzlich als krebserregend eingestuft, allerdings in Abhängigkeit von Dauer und Stärke der Bestrahlung. Je kürzer die Einwirkzeit, desto geringer die Hautschädigung.

Sunblocker oder fingerlose Handschuhe empfohlen

Trotzdem empfiehlt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes: "Wer nicht auf modellierte Nägel verzichten will, der sollte beim Besuch im Nagelstudio UV-Schutzmaßnahmen ergreifen, um sein Risiko so gering wie möglich zu halten. Verwenden Sie Sun-Blocker oder Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor."

Auch fingerlose Handschuhe stellten einen Schutz dar, erklärt die Medizinerin in einer Pressemitteilung. Eine aktuelle Studie aus Australien weist darauf hin, dass nur zehn Minuten Bestrahlung mit der UV-Lampe annähernd der empfohlenen maximalen Strahlendosis eines ganzen Tages entsprechen.

Hautkrebs-Risiko durch UV-Lampen im Nagelstudio?

Eine weitere Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass es, je nach verwendeter UV-Lampe, bereits nach acht Nagelstudiobesuchen zu DNA-Schädigungen kommen kann. Diese erhöhen das Risiko für Hautkrebs. Problematisch kann auch eine ungleiche Verteilung der Strahlung mit sehr unterschiedlichen UV-A-Dosen an verschiedenen Hautstellen sein.

Andere Wissenschaftler sehen nur ein äußerst geringes Krebsrisiko: Nach einem mathematischen Modell müssten zehn- oder gar hunderttausend Individuen regelmäßig eine der üblichen UV-Lampen verwenden, bis sich bei einer Person Hautkrebs,auf dem Handrücken entwickeln würde.

Schuppenflechte wird auch mit UV-Lampen behandelt

Eine Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass 13.700 Sitzungen mit starken bis mittelstarken UV-Lampen gleichzusetzen sind mit der Belastung, die bei einer einzigen Phototherapie-Anwendung zur Behandlung von Hauterkrankungen wie Schuppenflechte entsteht.

Einig ist man sich aber bei der Empfehlung für die Praxis: So lange keine abschließenden Ergebnisse vorliegen, sollten auf jeden Fall die empfohlenen Schutzmaßnahmen getroffen werden. Bei einer aktuellen Befragung von 415 australischen Frauen waren 82 Prozent bereit, umgehend auf die Nagelmodellage mt UV-A-Lampen zu verzichten, sollte sich dieser Verdacht bewahrheiten.

Foto: christoph hähnel/fotolia.com

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