Händewaschen schützt vor Infektionskrankheiten

Händewaschen sollte zur Gewohnheit werden, raten Infektionsschützer
Dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerechnet den 5. Mai zum Tag der Händehygiene ausgerufen hat, ist kein Zufall. Das Datum dient als Eselsbrücke: zweimal fünf Finger (5.5.) symbolisieren die beiden Hände. Und die sollen laut WHO immerhin 80 Prozent aller Infektionskrankheiten verbreiten. Eine ungewaschene Hand beherbergt bis zu 150 verschiedene Arten von Keimen. Von den Händen gelangen die Erreger wie Viren, Pilze und Bakterien dann schnell in den Mund, in die Augen oder in die Nase und von dort in den Organismus. Daher ist eine effiziente Handhygiene die wichtigste Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten.
40 Sekunden Händewaschen
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt Händewaschen besonders nach dem Toilettenbesuch, vor dem Essen und dem Zubereiten von Speisen, aber auch nach dem Niesen, Schnäuzen oder Husten, nach dem Kontakt mit Abfällen, Haustieren und Kranken. Am besten jedes Mal, wenn man von draußen nach Hause kommt. Und natürlich immer dann, wenn Hände sichtbar schmutzig sind. „Für die Reinigung der Hände sollten mindestens 40 Sekunden eingeplant werden", erklärt Dr. Wiete Schramm, Gesundheitsexpertin bei TÜV Rheinland. Vor allem sollte auch das Einseifen zwischen den Fingern und das gründliche Abspülen wie das anschließende Abtrocknen nicht vergessen werden
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Research Now verlassen 80 Prozent der deutschen den Waschraum mit feuchten Händen. Bakterien fühlen sich aber gerade in feucht-warmem Klima besonders wohl. „Klinische Studien zeigen, dass feuchte Hände bis zu 1000 Mal mehr Bakterien übertragen als vollständig getrocknete", sagt der Kölner Allgemeinmediziner Dr. med. Thomas Kurscheid. Daher sollten Hände nach dem Waschen auch richtig abgetrocknet werden. Zu Hause reiche das klassische Baumwollhandtuch, in öffentlichen Einrichtungen seien dagegen Lufttrockner oder Papierhandtücher, die nach dem Gebrauch weggeworfen werden, das Mittel der Wahl.
Handhygiene: Telefonhörer und Tastaturen keimbelastet
Auch im Büro ist regelmäßiges Händewaschen von Vorteil. Dort sind besonders Telefonhörer, Türklinken, Computertastaturen und Schreibtischoberflächen regelrechte Bakterien-Sammelstellen. Das Desinfizieren der Hände ist im Normalfall nicht nötig. Allerdings gibt es Berufe, die eine intensivere Handhygiene erfordern. Das gilt in erster Linie für den Gesundheits-, Pflege- und Gastronomiebereich und die Kinderbetreuung.
Das Robert Koch-Institut schreibt zum Internationalen Tag der Händehygiene: Der Händehygiene als einfache Maßnahme für die Prävention der Übertragung solcher Erreger (antimikrobieller Resistenzen) kommt eine herausragende Bedeutung zu. Im Epidemiologischen Bulletin 18/2014 des RKI ist ein ausführlicher Beitrag zum Thema Händehygiene und Händedesinfektion erschienen.
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