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Gute Vorsätze: Kopfschmerzpatienten überfordern sich oft

Samstag, 5. Januar 2019 – Autor: Anne Volkmann
Es ist eine Tradition, die sich nicht ausradieren lässt: Zum Ende des Jahres überlegen sich viele Menschen, was sie im nächsten Jahr besser machen wollen. Besonders Patienten mit chronischen Kopfschmerzen überfordern sich bei ihren Zielen oft. So sind sie aber auch anfälliger für Stress und Rückfälle.
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Häufige Kopfschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität vieler Deutscher

Wer unter chronischen Kopfschmerzen oder häufigen Migräne-Attacken leidet, nimmt sich häufig vor, sein Lebensgewohnheiten so zu verändern, dass die Beschwerden weniger werden: Mehr Ausdauersport, regelmäßige Entspannungsübungen und gesunde Ernährung sollen dann zum gewünschten Ziel führen und die Häufigkeit körperlicher Beschwerden reduzieren. Doch gerade Kopfschmerzpatienten nehmen sich oft zu viel vor. Das erklärt die Stiftung Kopfschmerz auf ihrer Website. Der Druck, das gesetzte Ziel unbedingt erreichen zu wollen, führt dann jedoch wiederum zu häufigeren Schmerzattacken. Was also ist ein sinnvoller Weg, die eigenen Ziele besser umzusetzen?

Ziele konkret formulieren

Wichtig ist es, Ziele möglichst konkret zu formulieren. Sich vorzunehmen, im nächsten Jahr mehr Sport zu machen oder sich gesünder zu ernähren, ist zu vage, um wirklich zu motivieren. Sinnvoller ist es zu sagen: „Im nächsten Jahr möchte ich zweimal pro Woche eine Stunde Sport treiben.“ oder „Ich möchte jeden Tag eine Portion frisches Obst essen.“ Für Kopfschmerzpatienten könnte sich als Ziel außerdem anbieten, jeden Tag 15 Minuten Entspannungsübungen durchzuführen, so die Stiftung Kopfschmerz. Solche Ziele sind dann auch gut überprüfbar.

Damit die Umsetzung auch gelingt, sollte ein Vorhaben realistisch sein. Sich kleine Zwischenziele zu setzen, die relativ schnell erreichbar sind, erhöht die Motivation. Wurde ein Ziel erreicht, sollte man sich ruhig dafür belohnen, beispielsweise mit einer Entspannungsmassage oder einem schönen Essen mit Freunden oder Gleichgesinnten. Überhaupt kann es sinnvoll sein, Menschen um sich zu scharen, die ähnliche Vorsätze haben. Der Austausch kann motivieren und Mitstreiter können einen aus dem einen oder anderen Tief herausholen.

Veränderungen brauchen Zeit

Eventuell ist es hilfreich, die Ziele schriftlich festzuhalten und die Erinnerungshilfen sichtbar zu platzieren. Zudem sollte der Beginn der neuen Rituale nicht zu lange hinausgezögert werden: Fangen Sie am besten heute noch damit an! Auch die Ergebnisse der Veränderungen zu visualisieren, kann sinnvoll sein. Stellen Sie sich vor, was Sie unternehmen können, wieviel besser Sie sich fühlen werden oder wie Sie aussehen werden, wenn Sie Ihre Ziele erreichen!

Wichtig ist es auch, mit Rückschlägen locker umzugehen. Kalkulieren Sie diese ein! Wenn Sie es einmal nicht zum Sport schaffen, heißt das nicht, dass der ganze Plan sinnlos ist. Gehen Sie einfach am nächsten Tag. Gerade Kopfschmerzpatienten sollten sich nicht zu sehr unter Druck setzen. Veränderungen gelingen nicht vor heute auf morgen: Untersuchungen zufolge benötigt das Gehirn etwa 60 Tage, bis ein neues Verhalten erlernt und verinnerlicht wurde.

Foto: © Gina Sanders - Fotolia.com

Hauptkategorien: Prävention und Reha , Medizin
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