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Gute Vorsätze: Endlich Schluss mit dem Rauchen – so klappt’s

Samstag, 31. Dezember 2022 – Autor:
Niemand lebt ewig, aber wer raucht, lebt kürzer. In Deutschland ist Rauchen die häufigste vermeidbare Todesursache. Von den gut 23 Millionen Rauchern werden sich deshalb viele zu Silvester vornehmen auszusteigen. Tipps, wie es leichter funktioniert.
Silvesterkracher: Batterie aus ca. 20 Zigaretten mit Zündschnur.

Wirklich guter Vorsatz: Wer eine Schachtel Zigaretten am Tag raucht und jetzt damit aufhört, spart ab sofort im Jahr 2.774 Euro – und erspart seinem Körper rund 7.300 Zigaretten mit 250 giftigen und 90 krebserregenden Substanzen. – Foto: AdobeStock/Lars Koch

Stinkende Klamotten, welkende Haut, erhöhte Thrombosegefahr bei Einnahme der Antibabypille: Schon für Menschen in jüngeren Jahren gibt es konkrete Gründe genug, um mit dem Rauchen aufzuhören. Viele ältere Menschen, die einst dachten, „es erwischt mich doch nicht“, wären heute dankbar, sie hätten rechtzeitig den Absprung geschafft und sich schwerwiegende Folgeerkrankungen wie einen Herzinfarkt, chronische Atemnot durch COPD oder Mund-, Kehlkopf-, Blasen- oder Lungenkrebs erspart – alles typische Risiken für Raucher. Viele Tabakkonsumenten wissen darum und sehnen sich nach einem Ausstieg. Jetzt, an Silvester, ist eine gute Gelegenheit dafür. Tipps der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), damit der gute Vorsatz vom Silvesterabend (diesmal) wirklich glückt.

Rauchstopp: Die Regeneration des Körpers beginnt sofort

Endlich aufhören mit dem Rauchen: Die Belohnung winkt schnell. Erstens kommen jetzt auch Millionen Nichtrauchende fürs Küssen infrage. Und: Der Körper insgesamt erholt sich von den Schäden durch das Rauchen schneller, als viele denken: vom Teer, dem Arsen, Blei, Cadmium und Dioxin – nur eine kleine Auswahl der rund 250 giftigen und 90 krebserregende Substanzen, die im Zigarettenrauch stecken. „Ein konsequenter Rauchstopp lohnt sich schon kurze Zeit nach der letzten Zigarette“, heißt es in einer Gesundheitsinformation der BZgA. Ein Teil des Erfolgs ist bereits innerhalb der ersten Stunden, Tage und Wochen im Körper zu spüren:

Schon nach 24 Stunden sinkt das Herzinfarkt-Risiko

Der Kreislauf ist stabiler, bei körperlicher Anstrengung fällt das Atmen deutlich leichter. Innerhalb von acht Stunden blockiert das Kohlenmonoxid nicht länger die roten Blutkörperchen – Sauerstoff kann wieder andocken. Schon nach 24 Stunden geht das Risiko für einen Herzinfarkt leicht zurück. Nach 48 Stunden beginnen sich die Nervenende in Mund und Nase zu regenerieren – man kann wieder besser riechen und schmecken. Innerhalb weniger Monate reinigt sich die Lunge. Die Verschleimung der Atemwege nimmt spürbar ab. Experten gehen davon aus, dass man selbst im Seniorenalter und sogar nach dem ersten Herzinfarkt mit einem Rauchstopp noch Lebenszeit gutmachen kann – im Idealfall sogar Jahre.

Rauchen verursacht 200 verschiedene Erkrankungen

 „Noch immer sterben jedes Jahr 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums“, sagt der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert: „Rauchen ist ursächlich für mehr als 200 unterschiedliche Erkrankungen und verursacht jährlich einen volkswirtschaftlichen Schaden von knapp 100 Milliarden Euro. Ein Rauchstopp lohnt sich immer, nicht nur zum Jahreswechsel!“

Dauerhafter Rauchausstieg: Eine gute Vorbereitung ist wichtig

„Zum Jahreswechsel beschließen viele Menschen, endgültig mit dem Rauchen aufzuhören – das größte Geschenk, das sich Aufhörwillige zum neuen Jahr machen können“, sagt Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA. „Damit aus dem guten Vorsatz ein dauerhafter Rauchausstieg wird, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Auch wenn es manchmal schwerfällt, sollten sich Aufhörwillige nicht entmutigen lassen und motiviert bleiben.“ Die Hilfsangebote der Bundeszentrale etwa unterstützen beim erfolgreichen Rauchstopp auf vielfältige Weise. Hier drei Tipps der BZgA für einen erfolgreichen Rauchstopp:

Tipp 1: Den Rauchgewohnheiten auf die Spur kommen

Jede noch gerauchte Zigarette sollte protokolliert werden – auch, in welcher Situation und an welchem Ort sie geraucht wurde. Dann sollten sich Aufhörwillige überlegen, welche alternativen Verhaltensweisen für die jeweilige Situation möglich wären.

Tipp 2: Umgebung rauchfrei gestalten

Nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ sollten alle Rauchutensilien wie Aschenbecher, Feuerzeuge oder restliche Zigaretten aus dem Umfeld entfernt werden. Alle genutzten Innenräume sollten „rauchfrei“ sein – das schützt auch andere vor Passivrauchen. Für Kinder ist Passivrauchen besonders schädlich. Ihr Körper reagiert besonders sensibel auf Giftstoffe im Tabakrauch und kann sie noch schlechter abbauen als Erwachsene.

Tipp 3: Sich Verbündete suchen

Gemeinsam gelingt der Rauchstopp leichter, mit Menschen aus dem Freundes- und Familienkreis, die früher selber einmal geraucht haben. Wer sich unterstützen lässt, hat Experten zufolge eine fünfmal höhere Erfolgsaussicht, vom Rauchen dauerhaft loszukommen. Auch die Rauchfrei-Community unter rauchfrei-info.de unterstützt: Die ehrenamtlichen Online-Mentoren stehen zur Seite als „Rauchfrei-Lotsen". Die erfolgreichen Ex-Rauchenden begleiten nun andere Menschen bei ihrer Tabakentwöhnung.

Übersicht der BZgA-Unterstützungsangebote für den Rauchstopp:

  • Online-Ausstiegsprogramm: Infos und Tipps zum Thema Rauchen/Nichtrauchen mit Forum, Chat, unterstützender täglicher E-Mail und persönlichen Rauchfrei-Lotsen unter: www.rauchfrei-info.de
  • Telefonische Beratung zur Rauchentwöhnung: Kostenlose Rufnummer 0 800 8 31 31 31 – erreichbar montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
  • Informationsbroschüren: „Ja, ich werde rauchfrei“ oder „Rauchfrei in der Schwangerschaft und nach der Geburt“: Die Broschüren können kostenfrei bestellt oder direkt bei der BZgA heruntergeladen werden.
  • START-Paket zum Nichtrauchen: Broschüre „Ja, ich werde rauchfrei“, ein „Kalender für die ersten 100 Tage“, ein Stressball und andere hilfreiche kostenlose Materialien. Bestellung per E-Mail: bestellung@bzga.de.
Hauptkategorie: Prävention und Reha
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