Gütesiegel für "Berliner Transitionsprogramm"
Mit Transition ist der Wechsel aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachsenenmedizin gemeint. Ein Wechsel der Betreuung ist nötig, weil Kinder- und Jugendärzte ihre Patienten nach dem 18. Geburtstag in der Regel nicht weiter betreuen können. Die Transition ist aber nicht unproblematisch. Gerade chronisch kranken Jugendlichen gelingt es oft nicht, einen ausreichend verantwortlichen Umgang mit ihrer Erkrankung zu entwickeln, der in der Erwachsenenmedizin vorausgesetzt wird und sich selbständig um den Übergang in eine entsprechend qualifizierte erwachsenenmedizinische Betreuung zu kümmern.
Zweite Auszeichnung für Berliner Transitionsprogramm
Das Berliner Transitionsprogramm strukturiert und regelt den Übergang chronisch kranker Jugendlicher in die Erwachsenenmedizin. Die Teilnahme ist zunächst nur Jugendlichen mit Epilepsie und Diabetes mellitus Typ 1 möglich und zunächst auch auf den Raum Berlin-Brandenburg beschränkt. Es ist als ein Versorgungsforschungsprojekt angelegt und das erste seiner Art, das von den Krankenkassen finanziert wird. Später soll das Behandlungsprogramm auch auf andere Erkrankungen ausgeweitet werden.
Eine siebenköpfige, unabhängige Jury aus Wirtschaft, Medizin und den Medien hatte das "Berliner Transitionsprogramm" als richtungsweisend bewertet. Im September darf die Kinderklinik Westend den mit 5.000 Euro dotierten Preis entgegennehmen. Der Cilag-Janssen Zukunftspreis würdigt ungewöhnliche Initiativen und mutige Projekte, die sozialen Nutzen und Gesundheit stiften. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und gilt als echtes Gütesiegel, für das sich niemand selbst bewerben kann.
Bereits im April 2010 wurde das Berliner Transitionsprogramm beim jährlichen Wettbewerb der Financial Times Deutschland "Ideenpark Gesundheitswirtschaft 2010" als eines der innovativsten Konzepte bundesweit ausgezeichnet.