Das Down-Syndrom ist die häufigste, genetisch bedingte Form geistiger Behinderung. Es ist auch bekannt als Trisomie 21 und wird durch eine zusätzliche, dritte Kopie des Chromosoms Nummer 21 verursacht. Das führt zu reduzierten kognitiven Fähigkeiten und anderen gesundheitlichen Problemen.
An der Studie nahmen 84 junge Erwachsene (16 bis 34 Jahre) mit Down-Syndrom teil. Die eine Gruppe erhielt täglich einen Extrakt aus grünem Tee, der das Flavonoid Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG) enthielt, ein sekundärer Pflanzenstoff, dem positive gesundheitliche Wirkungen zugeschrieben werden. Die Dosis lag bei 9 mg/kg Körpergewicht. Die zweite Gruppe erhielt ein Placebo. Beide Gruppen erhielten über ein Jahr lang regelmäßig ein kognitives Training.
Grüner Tee könnte bei Down-Syndrom helfen
Die Ärzte machten kognitive Tests. Nach 12 Monaten gab es in den meisten Kategorien keine Unterschiede, aber bei ein paar Fähigkeiten schnitt die Grüne-Tee-Gruppe deutlich besser ab: Beim visuellen Erinnern bestimmter Muster, bei der Anpassungsfähigkeit und der Verhaltenskontrolle. Die positive Wirkung hielt auch noch sechs Monate nach Ende der Test-Phase an.
Die Forscher führen den Effekt auf die hemmende Wirkung zurück, die EGCG auf die Proteinkinase DYRK1A ausübt. Diese steuert zelluläre Prozesse und ist beim Down-Syndrom überaktiv. Die Studie erschien im Fachblatt Lancet Neurology.
Foto: Denis_Kuvalev