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Grüner Tee bremst Blutzuckeranstieg

Donnerstag, 21. Februar 2013 – Autor: Anne Volkmann
Ein Antioxidans aus grünem Tee soll die Umwandlung von Stärke in Zucker hemmen, so dass der Blutzucker nach dem Essen weniger stark ansteigt. Das behaupten jedenfalls amerikanische Forscher.
Grüner Tee senkt Blutzucker

Grüner Tee senkt Blutzuckerspiegel

Nach dem Verzehr von stärkehaltigen Lebensmitteln wie beispielsweise Getreideprodukten steigt der Blutzuckerspiegel vorübergehend an. Ein amerikanisches Wissenschaftlerteam hat herausgefunden, dass der Anstieg nur halb so stark ist, wenn gleichzeitig ein Inhaltsstoff aus grünem Tee zugeführt wird. Dieser Effekt wurde zumindest bei Mäusen beobachtet. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin „Molecular Nutrition and Food Research“.

Der zugeführte Inhaltsstoff ist das Antioxidans Epigallocatechingallat (EGCG), dem verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden. Die Forscher vermuten, dass es unter anderem die Stärkespaltung hemmt, so dass weniger Glukose entsteht und ins Blut gelangt. Die blutzuckersenkende Wirkung tritt aber nur dann auf, wenn die stärkehaltige Nahrung und der grüne Tee gleichzeitig konsumiert werden, erklären die Studienautoren. Teetrinken nach dem Essen bleibt hingegen offenbar wirkungslos.

Blutzucker senken: zwei Tassen grüner Tee könnten reichen

Um den blutzuckersenkende Effekt zu erzielen, genügten bei den Mäusen bereits sehr geringe Mengen des Antioxidans. Falls sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, könnten schon weniger als zwei Tassen grüner Tee beim Essen ausreichen. Eine Studie mit menschlichen Versuchspersonen soll das nun bestätigen.

Der Effekt durch EGCG stellte sich allerdings nur ein, wenn die Nahrung Stärke enthielt. Bei Zucker wie Maltose oder Glukose wirkte das Antioxidans nicht. Die Forscher vermuten daher, dass der Effekt auf eine Hemmung des Stärkeabbaus durch das Enzym Alpha-Amylase zurückzuführen ist. Der Mensch produziert Alpha-Amylase in den Speicheldrüsen und der Bauchspeicheldrüse. Das Enzym wandelt Stärke in Zucker um, indem es die langen Molekülketten des Kohlenhydrats in kleine Bruchstücke zerlegt. Im Reagenzglastest zeigte sich, dass EGCG die Amylaseaktivität um 34 Prozent verringert.

Wirkungen des grünen Tees

Dem grünem Tee werden mittlweile eine ganze Reihe positiver Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt. So sollen die darin enthaltenen Stoffe das Herz schützen, die Zähne stärken und die Funktion des Gehirns positiv beeinflussen können. Vor Kurzem haben Wissenschaftler sogar herausgefunden, dass grüner Tee das Wachstum von Tumoren hemmen kann.

Auch bei Entzündungsprozessen, wie sie beispielsweise bei Autoimmunerkrankungen wie der Multiplen Sklerose auftreten, soll das EGCG seine Wirkung entfalten. In Asien wird grüner Tee schon seit Jahrhunderten zur Linderung verschiedener Krankheiten eingesetzt. Allmählich scheint dieses Wissen auch in Europa anzukommen.

Foto: © lily - Fotolia.com

Hauptkategorien: Prävention und Reha , Medizin

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