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Grüner Star: Lasern ist eine Alternative zu Augentropfen

Dienstag, 16. März 2021 – Autor:
Der Grüne Star (Glaukom) ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung in der westlichen Welt. Um das Fortschreiten des Augenleidens aufzuhalten, werden meist Augentropfen eingesetzt. Lasern kann eine Alternative sein.
Um den Grünen Star zu behandeln werden bislang meist Tropfen eingesetzt

– Foto: Adobe Stock/auremar

Der Grüne Star (Glaukom) ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung in der westlichen Welt. In Deutschland sind etwa eine Million Menschen betroffen. Um das Fortschreiten des Augenleidens aufzuhalten, werden meistens Augentropfen eingesetzt. Neue Studien belegen, dass eine Laserbehandlung ähnlich wirkungsvoll sein kann wie die medikamentöse Behandlung.

Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) empfehlen daher, Lasern als Alternative zu Augentropfen bei Formen des Grünen Stares anzubieten, die noch nicht sehr stark fortgeschritten sind. Lasern ist eine Kassenleistung, heißt es weiter in einer Mitteilung der Fachgesellschaft.

Erhöhter Augeninnendruck führt zur Nervenschädigung

Die häufigste Form des Grünen Stars ist das primäre Offenwinkelglaukom. Dabei sterben die Nervenfasern der Sehnerven langsam ab, im schlimmsten Fall führt das zur Erblindung. Ein wichtiger Faktor bei diesem Prozess ist der Augeninnendruck, der durch den Abfluss des Augeninnenwassers im sogenannten Trabekelwerk des Auges reguliert wird.

Ist der Abfluss dort gestört, erhöht sich der Augeninnendruck und fördert so die Nervenschädigung. "Augentropfen können den erhöhten Augeninnendruck senken", sagt Prof. Verena Prokosch-Willing. "Wir wissen aber, dass viele Patienten dem täglichen Tropfen nicht nachkommen", fügt die Oberärztin für Glaukomerkrankungen am Zentrum für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Köln hinzu.

 

Grüner Star: Lasern ist eine Alternative zu Augentropfen

Nicht zuletzt für diese Grüner-Star-Patienten stellt Lasern eine Alternative zu Augentropfen dar. Bei der selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT) etwa werden Zellen des Trabekelwerks mit Laserlichtimpulsen bestrahlt. "Zwar ist der genaue Wirkmechanismus dieses Laserverfahrens noch nicht geklärt", erläutert DOG-Expertin Prokosch-Willing. "Es wird aber vermutet, dass das Auge auf die Laserimpulse mit einer Art Selbstheilungsprozess reagiert und die Zellen erneuert."

Auf diese Weise, so die Annahme, reinigt das körpereigene Immunsystem das Trabekelwerk und beseitigt auch die Abflussstörung - mit dem Ergebnis, dass der Augeninnendruck sinkt. Die Methode wirkt zeitlich begrenzt, kann aber wiederholt werden.

Studie: Laser-Wirkung hielt drei Jahre an

Dass die SLT wirkungsvoll ist, belegt eine Studie, die im Fachjournal Lancet veröffentlicht wurde und erstmals das Lasern direkt mit der Tropfentherapie verglich. "Mit dem Lasern konnte bei fast drei Viertel der Patienten der Augeninnendruck mindestens drei Jahre lang erfolgreich gesenkt werden", so Prokosch-Willing. Die SLT sei wirksam und sicher, zudem kostengünstig und mit einer guten Lebensqualität verbunden.

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