Die diesjährige Grippesaison ist besonders früh gestartet. Bereits in den letzten Dezemberwochen des vergangenen Jahres wurden dem Berliner Robert Koch-Institut (RKI) gestiegene Fallzahlen gemeldet. Normalerweise ist dies erst Ende Januar oder Anfang Februar der Fall. „Die ansteigenden Zahlen deuten auf den Beginn der Grippesaison hin", kommentierte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher. Grippewellen verlaufen von Jahr zu Jahr unterschiedlich stark. „Ob eine Grippewelle einen normalen oder schweren Verlauf nimmt, kann man aber nur sehr schwer vorhersagen“, erklärte Glasmacher. Das individuelle Risiko für eine schwere Erkrankung werde davon auch nicht beeinflusst.
Grippeimpfung lohnt sich noch
Nach Angaben des RKI ist es für eine Grippeimpfung in diesem Jahr noch nicht zu spät. Besonders für Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke und Schwangere empfiehlt das Institut die Imfpung. „Auch jetzt ist der Gang zum Arzt noch sinnvoll - allerdings dauert es nach der Spritze etwa zwei Wochen, bis ein Schutz besteht“, erklärte Glasmacher.
In den letzten beiden Meldewochen des vergangenen Jahres gab es bereits 388 bestätigte Fälle einer Influenza. Schon vor einigen Monaten wurde gewarnt, dass Deutschland in diesem Winter eine schwere Grippewelle bevorstehe. Experten fordern seit längerer Zeit mehr Impfungen in Deutschland und beklagen die niedrige Impfbereitschaft, die zum einen aus einem geringen Problembewusstsein, zum anderen aus Vorbehalten gegenüber dem Impfen resultiert.
Da sich Grippeviren ständig verändern, muss jedes Jahr neu geimpft werden. Typisch für eine Virusgrippe ist der plötzliche Beginn mit hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl. Jährlich sterben etwa 5.000 bis 8.000 Menschen daran. Übertragen wird der Virus über Tröpfcheninfektion. Oft lässt sich allerdings schon durch einfache Vorsichtmaßnahmen, wie häufiges Händewaschen oder regelmäßiges Lüften, eine Infektion vermeiden.
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