Grippe: Kommission empfiehlt Vierfach-Impfung

Die STIKO empfiehlt gegen Grippe nun einen Vierfach-Impstoff
Es gibt zwei große Gruppen von Grippeviren: Influenza A und Influenza B. Jede kommt in zwei verschiedenen Varianten vor. Seit dem Jahr 2013 kann man sich mit einem sogenannten Vierfach-Impfstoff gegen alle Varianten impfen lassen. Doch die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI) hat bisher nur zur Dreifach-Impfung geraten, die ihrer Ansicht nach bislang ausreichend war. Nun hat sie ihre Empfehlung geändert: In Zukunft soll die Grippe-Impfung den tetravalenten Impfstoff enthalten.
STIKO ändert Empfehlung
Die Grippe-Impfung ist nach wie vor bei vielen Menschen umstritten, unter anderem, weil sie nicht zu hundert Prozent vor einer Influenza schützt. Der Grund: Die Viren verändern sich ständig, und es lässt sich nie mit absoluter Sicherheit sagen, welche Virustypen in einer Grippesaison zirkulieren werden. Wie sich der Impfstoff zusammensetzt, wird jedoch Monate vor dem Start der Impfsaison entschieden. Bis die Grippewelle einsetzt, können sich die Viren also noch verändern – mit Folgen für die Schutzwirkung. Dennoch empfiehlt die STIKO die Grippeschutzimpfung für Risikogruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und Schwangere.
Bisher erhielten Impfwillige in der Regel den sogenannten Dreifach-Impfstoff. Er enthält einen Schutz gegen zwei Stämme des Influenza-A-Virus, aber nur gegen einen der Stämme von Influenza B. Mediziner der Universität Leipzig haben bereits vor einiger Zeit zur Vierfach-Impfung geraten, mit der alle vier Varianten des Virus abgedeckt werden. Nun folgt auch die STIKO dieser Einschätzung. Das Gremium hatte bereits vor rund zwei Wochen eine entsprechende Änderung beschlossen – bekannt wurde das jedoch erst jetzt.
Kostenerstattung des neuen Impfstoffs noch unklar
Welche Folgen diese Änderung für die Versicherten haben wird, ist noch unklar. Bisher wurden in der Regel nur die Kosten für die Dreifach-Impfung von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ausnahmen – beispielsweise bei schweren Erkrankungen – mussten bisher vom Arzt ausdrücklich begründet werden.
In der jetzt beginnenden Grippesaison werden die Versicherten vermutlich nicht mehr von der Änderung profitieren. Die Empfehlung der STIKO wird erst ab Januar 2018 gültig, wenn das Gremium die wissenschaftliche Begründung veröffentlicht. Innerhalb von drei Monaten soll dann der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) darüber entscheiden, ob die neue Vierfach-Impfung künftig von den GKV erstattet werden muss. Zudem müssen die Hersteller dann noch ihre Produktion umstellen, um den Vierfach-Impfstoff in größeren Mengen bereitstellen zu können.
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