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Grippe-Impfung jetzt auch in Apotheken möglich

Mittwoch, 2. November 2022 – Autor:
Die Grippe-Saison könnte diesmal heftiger ausfallen, weil das Immunsystem vieler Menschen – aufgrund der Hygienemaßnahmen gegen Corona – gewissermaßen aus der Übung gekommen ist. Ab sofort kann man für eine Impfung auch in die nächste Apotheke gehen.
Frau wird in der Apotheke geimpft.

Die Schutzimpfung gegen Grippe ist ab sofort auch in Apotheken möglich. – Foto: ABDA/DAV

Wer sich gegen Grippe impfen lassen möchte, kann jetzt dafür einfach in die nächste Apotheke gehen. „Nach der gesetzlichen Grundlage liegen nun auch alle vertraglichen und fachlichen Voraussetzungen dafür vor, dass Apotheken ab sofort und bundesweit neben Covid-19-Impfungen auch Grippeschutzimpfungen anbieten können“, teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) mit. Für Risikogruppen ist die Impfung kostenlos. Allerdings gibt es sie nicht automatisch in jeder Apotheke.

So finde ich die nächste Apotheke mit Grippe-Impfung

Laut einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) sind gut ein Drittel oder 36,0 Prozent aller Apothekeninhaber bereit, die Grippeschutzimpfung als niederschwellige Serviceleistung anzubieten. Auf dem Verbraucherportal www.mein-apothekenmanager.de kann nach Apotheken in der Nähe gesucht werden, die gegen jetzt die – in der Fachsprache „Influenza“ genannte – saisonale Infektionskrankheit impfen.

Bloße Erkältung und echte Grippe – das ist der Unterschied

„Die echte Grippe ist eine ernste Erkrankung, die nicht mit einer Erkältung zu verwechseln ist“, heißt es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Erkältung kommt langsam, meist ohne Fieber, dafür mit Halsschmerzen, Schnupfen und Husten. Die Grippe dagegen überfällt einen: mit bis zu 40 Grad hohem Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüchen und trockenem Husten. Nach der Ansteckung mit dem Influenzavirus erkranken ungefähr zwei Drittel der Betroffenen und entwickeln teils heftige Krankheitssymptome. Zu Beginn der kalten Jahreszeiten rufen Experten vor allem  bestimmte Risikogruppen dazu auf, sich rechtzeitig gegen Influenza impfen zu lassen.

Kostenlose Impfung: Gehöre ich zu einer der Risikogruppen?

Folgenden Personengruppen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Grippeimpfung: Menschen ab 60, Patienten mit chronischen Grundleiden, Schwangeren, Kindern mit chronischen Atemwegs-Erkrankungen sowie Berufen mit erhöhtem Kontaktrisiko. „Wer aus diesem Kreis gesetzlich krankenversichert ist, erhält die Impfung in Arztpraxen und Apotheken kostenlos“, heißt es in einer Mitteilung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Privatversicherte ab 18 Jahren können sich ebenfalls in ihrer Apotheke impfen lassen.

Grippe-Impfung in dieser Saison besonders ratsam

Die beste Zeit zum Impfen gegen Grippe ist jetzt", sagt Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). „Die Influenza-Impfung ist sicher und verträglich. Es gibt keinen besseren Schutz gegen die Virusgrippe. Der ist in dieser Wintersaison besonders wichtig, da unser Immunsystem durch die Schutzmaßnahmen während der Corona-Pandemie nicht mehr so gut auf Infektionen vorbereitet ist." Die Apotheken beraten deshalb auch zu Sinn und Zweck der Grippeimpfung.

Grippe-Impfung: Gut für ein Einzelnen – und die Allgemeinheit

Eine Grippe-Impfung hat für den Einzelnen den Vorteil, dass er sich vor diesen massiven Symptomen und schweren Grippe-Verläufen schützen kann. Zugleich ist die Impfung möglichst vieler (und besonders vieler Senioren) ein Gewinn für die Allgemeinheit: Es gibt weniger Personen, die die Krankheit verbreiten und andere anstecken können. Weniger Menschen müssen ins Krankenhaus – wo zurzeit ein erhöhtes Risiko besteht, sich mit dem Coronavirus zu infizieren.

Jährlich rund 1.300 Tote durch die echte Grippe

Im jüngsten verfügbaren Statistikjahr 2020 starben nach Zahlen des Statistik-Portals „Statista“ in Deutschland 1.307 Menschen an einer Infektion mit dem Influenza-Virus. Zwei Jahre zuvor (2018) hatte ein sprunghafter Anstieg der Zahlen auf 3.026 zur höchsten Opferzahl der vergangenen 20 Jahre geführt.

Hauptkategorie: Medizin
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