Green light Laser hilft bei Prostatavergrößerung
Häufiger Harndrang und unvollständige Blasenentleerung – viele Männer kennen dieses Problem. Dahinter steckt meist eine gutartige Prostatavergrößerung, benigne Prostatahyperplasie heißt sie im Fachjargon. Ab 50 Jahren ist fast jeder zweite Mann davon betroffen. Neue, schonende Verfahren können helfen und die Risiken einer herkömmlichen Operation reduzieren. Eines davon ist die Laserverdampfung des Gewebes mit grünem Laser. Mit dem „Green light Laser“ wird das Gewebe vaporisiert, also verdampft und so die Prostata verkleinert.
Prostatatvergrößerung: Gewebe wird mit dem Green light Laser verdampft
Prof. Dr. Marc-Oliver Grimm, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ), war an einer der ersten großen internationalen Studien zu dem neuen Laserverfahren beteiligt. Er sagt, dass das Verfahren deutlich schonender sei als ein chirurgischer Eingriff, aber gleich gute Ergebnisse bringe. „Durch die europaweite Studie, an der die Uniklinik Jena beteiligt war, konnte deutlich belegt werden, dass durch den Lasereinsatz ein qualitativ gleichwertiges Ergebnis wie bei einer Operation erzielt werden kann – ohne die eventuellen Belastungen einer herkömmlichen Operation“, so der Jenaer Urologe. Für den einstündigen Eingriff sei zwar eine Narkose nötig, die Patienten könnten im Normalfall die Klinik aber nach spätestens fünf Tagen wieder verlassen. „Die neueste Lasergeneration verfügt über einen verbreiterten Laserstrahl, das verkürzt die OP-Zeit“, sagt Grimm, der seit etwa einem Jahr Patienten mit dem Green light Laser der neuesten Generation behandelt.
Vergrößerte Prostata drückt auf die Harnröhre
Bei einer gutartigen Prostatavergrößerung engt das zusätzliche Gewebe die Harnröhre ein und drückt auf die Blase. Nicht nur der lästige nächtliche Gang auf Klo zählt zu den Folgen der Erkrankung. Auch eine Abschwächung des Harnstrahls, eine unvollständige Blasenentleerung und damit ein erhöhtes Infektionsrisiko können mit der gutartigen Vergrößerung der Prostata einhergehen.
Eine weitere schonende Alternative zur Operation ist die „Prostata-Embolisation“. Bei dieser radiologischen Methode wird ein Katheter unter örtlicher Betäubung über die Leiste in die Prostata-Schlagader geschoben. Winzige Kunststoffkügelchen, sogenannte Mikropartikel, unterbrechen die Blut- und Sauerstoffzufuhr im Geschwulst, die Gefäße werden verödet. Innerhalb weniger Wochen schrumpft die Prostata und die Beschwerden lassen nach. Urologe Grimm: „Diese risikoarme und minimalinvasive Variante eignet sich besonders für Patienten, die auch an anderen Krankheiten leiden, etwa Bluter oder Patienten, die keine Narkose erhalten können.“
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