Australische Forscher warnen davor, sich aufgrund einer Eigendiagnose glutenfrei zu ernähren. Die Essgewohnheiten ändern sollten nur Patienten, bei denen die Glutenunverträglichkeit Zöliakie klinisch festgestellt wurde. Gluten ist einer Klebereiweiß, das in den meisten Getreidesorten enthalten ist wie Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel. Bei den Zöliakie-Patienten löst es eine heftige Entzündung des Dünndarms aus.
Abgesehen davon, dass es aufwändig und teuer ist, glutenhaltge Produkte zu meiden und sich glutenfrei zu ernähren, gebe es Beweise, dass sich eine glutenfreie Diät nachteilig auf die Gesundheit auswirkt. Das sagt Dr. Michael Potter vom Hunter Medical Research Institute in einer Mitteilung der Universität.
Glutenfreie Diät kann ungesund sein
Mehrere Studien hätten gezeigt, dass eine glutenfreien Diäte keine ausreichende Mengen an Spurenelementen und Vitaminen wie Kalzium und Vitamin D bereitstellt. Eine glutenfreie Diät könne außerdem kardiovaskuläre Risikofaktoren nachteilig beeinflussen wie Cholesterinwerte, Blutdruck und Gewicht. Das könnte daran liegen, dass gesundheitsfördernde Vollkorn-Produkte nicht verzehrt werden.
Früher trat Zölikie eher selten auf. Mittlerweile leiden 1 Prozent der Australier darunter. Doch sehr viel mehr Menschen beobachten bei sich selbst eine Gluten- oder Weizenunverträglichkeit. Von diesen zeigen nur aber nur etwa 16 Prozent Symptome, wenn sie einer klinischen Studie auf diese Unverträglichkeit getestet werden.
Weizensensitivität führt auch zu Beschwerden
Trotzdem berichten viele Australier nach dem Verzehr von Weizenprodukten über Beschwerden, die sie dazu bringen, ihre Glutenaufnahme zu überwachen oder zu begrenzen. Dieser Zustand könnte als Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität definiert werden.
Es werden weitere Forschungsarbeiten benötigt, um einen Test zu entwickeln, der diese Fälle klar von einer Zöliakie unterscheidet. Eine Vielzahl von Symptomen sind mit der Weizensensitivität verbunden, gastrointestinale, neurologische, psychiatrische, rheumatologische und dermatologische Beschwerden. Die Pathogenese ist noch nicht vollständig verstanden, aber das Immunsystem scheint auch hier eine Rolle zu spielen.
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