Im Rahmen einer größeren Studie – dem so genannten British Household Panel Survey - haben sie etwa 600 Menschen befragt, die aus einem weniger grünen Stadtteil in einen mit vielen Parks umgezogen sind – sowie 470 Menschen, die die umgekehrte Richtung eingeschlagen haben. Als Grünflächen bezeichneten sie dabei nicht nur öffentlich Parks und Wege, sondern auch private Gärten. Des Weiteren glichen die Wissenschaftler andere Kriterien – wie zum Beispiel Einkommensstruktur, Arbeitslosenquote und Verbrechensrate - ab.
Wer ins Grüne zieht, ist entscheidungsfreudiger und mental besser drauf
Abgefragt wurde in der Langzeitstudie unter anderem, wie sich die Grundstimmung – falls überhaupt – nach dem Umzug veränderte und ob sich dieser Zustand auch auf Dauer einpendelt. Die Befragten füllten dazu den so genannten Health Questionnaire aus. Dort sollten sie angeben, wie ihr Gefühlszustand in den vergangenen Wochen im Vergleich zur normalen Stimmungslage war. Abgefragt wurden sechs positive und sechs negative Elemente – unter anderem, wie sie in der Lage waren, sich zu konzentrieren oder aber auch bereit, Entscheidungen zu treffen. Das Ergebnis: Wer in ein grüneres Viertel umzog, war danach sofort besser gelaunt, entscheidungsfreudiger und zufriedener und blieb dies auch über mehrere Jahre hinweg. Menschen, die dagegen in eine weniger grüne Lage umzogen, zeigten sich weniger glücklich – und das auch schon vor dem Umzug.
Städteplaner sollten an einen Ausbau der Grünflächen denken
Zwar ließe sich durch die Studie nicht genau sagen, dass tatsächlich die Grünflächen das Maß an Zufriedenheit steigern – genauso gut könnten die schönere Wohnung oder nettere Nachbarn neue Glücksgefühle auslösen. Klar sei aber, dass diese Menschen mental viel stabiler und weniger anfällig für psychische Erkrankungen seien. Auch sei es ein guter Hinweis für Städteplaner, bei der Entwicklung einzelner Stadtteile den Ausbau der Grünflächen stärker zu berücksichtigen.
Foto: © goodluz - Fotolia.com