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Gesundheitsvorsorge im Alltag: Wer sich besser fühlt, tut mehr für sich

Freitag, 25. November 2016 – Autor: Anne Volkmann
Wer sich gesund fühlt, tut auch gerne etwas dafür, dass es so bleibt. Dies ist eines der Ergebnisse einer Asklepios-Umfrage. Insgesamt ist das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen im Alltag jedoch eher gering.
Gesundheitsvorsorge im Alltag

Nur eine Minderheit der Deutschen betreibt regelmäßigen Sport

Was tun die Deutschen im Alltag für ihre Gesundheit? Und wie kann man Menschen motivieren, etwas für die eigene Gesundheit zu tun? Diesen Fragen ist eine repräsentative Studie der Asklepios-Kliniken nachgegangen, für die 1.200 Bundesbürger befragt wurden. Demnach scheint es die größte Motivation für gesundheitsbewusstes Verhalten zu sein, wenn man sich bereits gut fühlt und möchte, dass das bis ins hohe Alter so bleibt. Dabei schätzten weniger als die Hälfte der Befragten ihren eigenen Gesundheitszustand als „gut“ ein, fast ebenso viele als „mittelmäßig“, jeder Zehnte sogar als „schlecht“. Äußerlichkeiten wie Körpergewicht und gutes Aussehen spielten eine deutlich geringere Rolle dabei, etwas für die eigene Gesundheit zu tun, als der Wunsch, sich wohlzufühlen und Krankheiten vorzubeugen.

Jeder Fünfte achtet nicht auf seine Gesundheit

Bei der Befragung gab etwa ein Viertel an, im Alltag „auf jeden Fall“ bewusst auf die Gesundheit zu achten, 57 Prozent beantworteten dies mit „eher ja“. Für 24 Prozent ist es selbstverständlich, das zu tun, 37 Prozent achten gerne darauf, auch wenn es „hin und wieder mit Arbeit verbunden ist“. Immerhin jeder Fünfte kümmert sich jedoch der Umfrage zufolge gar nicht um seine Gesundheit. Und je schlechter jemand seinen eigenen Gesundheitszustand einschätzt, desto anstrengender empfindet er es, darauf zu achten.

Dabei zeigt sich auch eine klare Altersrelation: Während es bei den unter 30-jährigen 56 Prozent sind, die ihren Gesundheitszustand positiv einschätzen, sind es bei den über 60-jährigen nur noch 37 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Thema Bewegung: Von den unter 30-Jährigen zählen sich 45 Prozent zu den „Aktiven“, bei den 60-Jährigen ist es nur noch jeder Vierte. Insgesamt betreibt damit nur eine Minderheit der Deutschen regelmäßigen Freizeitsport – obwohl die Bedeutung von regelmäßiger Bewegung für die Gesundheit in den letzten Jahren immer klarer wird. Manche Experten betrachten Bewegungsmangel inzwischen sogar als einen Risikofaktor, der ähnlich gefährlich ist wie Rauchen.

Männer gehen seltener zur Vorsorge

Vorsorgeuntersuchungen werden von den Deutschen in sehr unterschiedlichem Maße wahrgenommen. Weit vorne liegen zahnärztliche und Blutuntersuchungen, die von 73 bzw. 67 Prozent regelmäßig wahrgenommen werden. Es folgen Krebsvorsorge (49 Prozent) und Herz-Kreislaufuntersuchungen (47 Prozent). Schlusslicht sind Magen- und Darmspiegelungen, die von 46 Prozent abgelehnt werden, obwohl ihr Nutzen zumindest für Menschen ab 50 Jahren außer Frage steht. Trotzdem lassen sich zwischen 40 und 50 Jahren nur 14 Prozent endoskopisch untersuchen, zwischen 50 und 60 Jahren nur jeder Vierte und erst ab 60 Jahren sind es immerhin 44 Prozent.

Kaum überraschend: Wer im Alltag schon nicht auf seine Gesundheit achtet, interessiert sich auch weniger für Vorsorgeuntersuchungen. Der bekannte Geschlechtsunterschied beim Gesundheitsbewusstsein bestätigt sich auch bei dieser Befragung. Während 72 Prozent der Frauen regelmäßig zur gynäkologischen Vorsorge gehen, unterziehen sich gerade mal 29 Prozent der Männer urologischen Vorsorge-Untersuchungen. Immerhin steigt die Bereitschaft dazu mit zunehmendem Alter auch bei Männern.

Informationskampagnen haben eher wenig Wirkung

Gefragt wurde auch, durch wen sich die Menschen zu verstärkter Gesundheitsvorsorge motivieren lassen. Offenbar wirken sich Empfehlungen des Arztes am stärksten auf das Verhalten aus (88 Prozent), dann folgen Erkrankungen im Familien- oder Freundeskreis als abschreckende Beispiele (84 Prozent) sowie der Rat des Partners (82 Prozent). Informationskampagnen beeinflussen hingegen nur 31 Prozent der Befragten. Während jüngere Menschen noch aufgeschlossener gegenüber Kampagnen sind, nimmt dies mit dem Alter ab. Am ehesten erreichen Kampagnen über TV-Spots (30 Prozent) oder Aushänge beim Arzt (15 Prozent) die Adressaten; das Internet spielt hier praktisch noch keine Rolle. Und wer ohnehin auf seine Gesundheit achtet, lässt sich auch eher von Kampagnen beeinflussen (53 Prozent) als jemand, der gar nicht darauf achtet (24 Prozent).

Foto: © Maridav - Fotolia.com

Hauptkategorie: Prävention und Reha
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