Gepuderte Latexhandschuhe am Arbeitsplatz verboten

Schutzhandschuhe aus Latex lösen häufig Allergien aus
Eine Latexallergie wird durch die im Naturlatex enthaltenen Proteine ausgelöst. Dabei können sich unterschiedliche allergische Reaktionen zeigen - von Juckreiz, Rötungen und Fließschnupfen bis hin zum lebensbedrohlichen allergischen Schock. Besonders gefährlich sind für Allergiker gepuderte Latexhandschuhe, da sich die Proteine am Puder anlagern. Beim An- und Ausziehen der Handschuhe werden die Allergieauslöser aufgewirbelt – so gelangen sie auch in die Umgebung und in die Atemwege. Daher sind gepuderte Latexhandschuhe am Arbeitsplatz schon seit längere Zeit verboten, wie die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) aus gegebenem Anlass betont. Sie hatte den Handschutz trotz des Verbots wiederholt in Tierarztpraxen vorgefunden.
Schutzhandschuhe gibt es auch latexfrei
Das Verbot von gepuderten Latexhandschuhen findet sich in der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 401 "Gefährdung durch Hautkontakt – Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen", welche die Gefahrstoffverordnung konkretisiert. Dort heißt es: "Werden aus hygienischen Gründen Einmalhandschuhe aus Latex eingesetzt, so darf der Proteingehalt 30 μg/g Handschuhmaterial nicht überschreiten. Einmalhandschuhe aus Latex dürfen nicht gepudert sein."
Wer Latexhandschuhe verwendet, sollte ausschließlich puderfreie Latexprodukte mit einer möglichst geringen Proteinkonzentration von höchstens 30 Mikrogramm pro Gramm verwenden. Eine Alternative zu Latexhandschuhen sind Handschuhe aus Kunstgummi oder Kunststoffe. Mögliche Materialien für latexfreie Kunstgummis sind beispielsweise Nitrilkautschuk, Polychloropren (Neopren®), StyrolEthylenButylenStyrol (Tactylon®) oder StyrolButadienKautschuk. Als latexfreie Kunststoffe kommen Polyethylen (PE) sowie Polyvinylchlorid (PVC, Vinyl) in Frage.
BGW empfiehlt grundsätzlich Handschuhe ohne Puder
Wer bereits unter einer Latexallergie leidet, muss mit Handschuhen aus solchen alternativen Materialien ausgestattet werden. Es sind auch Allergien gegen andere Inhaltsstoffe bekannt, wie zum Beispiel Kontaktallergien gegen Thiurame. Die BGW empfiehlt also möglichst thiuramfreie Handschuhe. Zudem empfehlen die Experten, auch bei latexfreien Handschuhen nur ungepuderte zu verwenden, da der Puder zu Mikroreibungen führt und den physiologischen pH-Wert der Haut in Verbindung mit dem Schweiß, der sich leicht in Handschuhen bildet, verändert.
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