Generelles Zweitmeinungsverfahren könnte Patienten und Ärzten helfen
In einer Ärzte-Trendbefragung von über 100 niedergelassenen Ärzten und Klinikern in ganz Deutschland hatten die Asklepios Kliniken ermittelt, dass 53 Prozent der deutschen Ärzte kritisieren, eine Begrenzung des Zweitmeinungsverfahrens auf bestimmte Operationen und Eingriffe sei zu kompliziert – „und zwar für Mediziner und Patienten. 42 Prozent der Befragten sind sich sicher, dass eine neue Regelung die Kosten im Gesundheitssystem senken und unnötige Operationen vermeiden würde“, schreibt die private Klinikkette in einer Pressemitteilung.
Die Notwendigkeit, das Zweitmeinungsverfahren nicht auf bestimmte Operationen und Eingriffe zu begrenzen, belegten auch Zahlen, die im Rahmen des Frühjahrsforums der Deutschen Hochschulmedizin 2013 präsentiert wurden. Routinedaten hätten ergeben, dass bei vielen Patienten der Wirbelsäulenchirugie ein zwölfwöchiger Versuch der Schmerzreduktion durch Arzneimittel nicht unternommen worden sei. Zudem hätten nur 40 Prozent der Patienten der Wirbelsäulenchirugie in den Quartalen vor der Operation Kontakt zu einem ambulanten Facharzt. „Deutschlands Mediziner sollten ihren Patienten beim geringsten Zweifel zur zweiten Meinung raten, um so deren Gesundung bestmöglich zu forcieren“, wird Dr. Thomas Wolfram, Geschäftsführer und Sprecher der Asklepios Kliniken Hamburg, zitiert
Ärzte wurden nur von fünf Prozent ihrer Patienten auf eine zweite Meinung angesprochen
Ärzte würden häufiger zum Zweitmeinungsverfahren raten, wenn Krankenkassen die Kosten übernehmen würden
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