Gemüse beugt Herz-Kreislauf-Krankheiten nicht vor

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Eine neue Studie der University of Oxford, der Chinese University of Hong Kong und der University of Bristol wollte wissen, inwieweit eine gemüsereiche Ernährung das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden oder daran zu sterben, verringert.
An der Studie, die im Fachmagazin Frontiers in Nutrition veröffentlicht wurde, nahmen insgesamt 399.586 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 56,1 Jahren (55,4 Prozent weiblich) teil. Bei ihrer Einschreibung in den Jahren 2006 bis 2010 wurden die Probanden zu ihrer Ernährung, ihrem Lebensstil, ihrer Kranken- und Fortpflanzungsgeschichte und anderen Faktoren befragt.
Durchschnittlich 5 gehäufte Esslöffel Gemüse am Tag
In der medianen Nachbeobachtungszeit von 12,1 Jahren gab es 18.052 Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 4.096 Todesfälle aus dem Grund. Die durchschnittliche tägliche Aufnahme von rohem Gemüse und gekochtem Gemüse betrug rund 5 gehäufte Esslöffel pro Person.
Ein höherer Konsum von Rohgemüse wurde mit 11 Prozent weniger kardiovaskulären Erkrankungen und 15 Prozent weniger Todesfällen assoziiert, bei gekochtem Gemüse gab es keinen Unterschied.
Gemüse beugt Herz-Kreislauf-Krankheiten nicht vor
Der deutliche Effekt des rohen Gemüses wurde dann aber um mehr als 80 Prozent abgeschwächt, wenn der allgemeine Lebensstil betrachtet wurde. Denn die Menschen, die in der Studie das meiste rohe Gemüse aßen, wiesen viele weitere gesundheitsfördernde Faktoren auf. Sie besuchten eher das College, vermieden das Rauchen, bewegten sich mehr, ließen sich behandeln, wenn sie einen hohen Cholesterinspiegel oder Bluthochdruck hatten, konsumierten viel Fisch und Obst und reduzierten ihren Konsum von Rotwein und verarbeitetem Fleisch. Gemüse zu essen allein beugt Herz-Kreislauf-Krankheiten nicht vor.
Gemüse wird dennoch unbedingt empfohlen
Das heißt aber nicht, dass auf Gemüse verzichtet werden könnte. Vielmehr wird nach wie vor empfohlen, fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag zu verzehren. Sie enthalten Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe und in der Regel wenig Fett und Kalorien. Ein Ernährungsbestandteil allein könne keine Effekte erzielen, schränkte eine nicht beteiligte Wissenschaftlerin die Aussage der Studie ein.