Gegen Bettnässen hilft die Klingelmatte
Bettnässen ist keine Seltenheit. Eine grosse britische Studie zeigte, dass acht Prozent der Kinder, die fünf Jahre alt oder älter waren, noch mindestens zweimal pro Woche einnässen. Selbst bei Neunjährigen kommt das Bettnässen noch vor. Überwiegend sind Jungen von dem Problem betroffen. Gründe für das Bettnässen scheinen unter anderem zu sein, dass nachts übermässig viel Urin gebildet wird oder die Blase generell überaktiv ist. Kommt dazu ein so tiefer Schlaf, dass der Harndrang nicht bemerkt wird, kann es zu dem Dilemma kommen. Eine abschliessende Theorie zur Ursache des Bettnässens gibt es allerdings noch nicht. Immerhin weiss man, dass eine genetische Komponente eine wesentliche Rolle bei der Pathogenese spielt.
Für Kinder kann das nächtliche Einnässen ein grosses Problem darstellen. Häufig schämen sie sich und fühlen sich in ihrem Selbstwertgefühl angeschlagen. Daher ist es besonders wichtig, dass die Kinder bei ihren Eltern auf Verständnis stossen und sich von ihnen unterstützt fühlen. Die Eltern sollten sich dabei bewusst machen, dass das Kind tatsächlich keine Kontrolle über den nächtlichen Harndrang hat und nichts für das Bettnässen kann. Sie sollten ihrem Kind auf keinen Fall das Gefühl geben, etwas falsch zu machen oder Schuld an dem Problem zu haben. Erste Hilfemassnahmen können Plastikunterlagen sein. Auch die Begrenzung der abendlichen Trinkmenge kann das Bettnässen etwas vermindern.
Gegen das Bettnässen hilft die Klingelmatte
Tritt das Bettnässen häufig auf, sollten Eltern mit ihren Kindern zu einem Arzt gehen. Dort wird das Kind zunächst körperlich untersucht, um Ursachen wie eine Blasenfunktionsstörung oder rezidivierende Harnwegsinfekte auszuschliessen. Zudem wird der Arzt versuchen herauszufinden, ob in letzter Zeit belastende Ereignisse im Leben des Kindes aufgetreten sind wie etwa der Verlust einer geliebten Person oder ein neues Geschwisterchen. Die Behandlungsansätze richten sich dann nach den Ergebnissen der Untersuchung. Sie reichen von Lebensstiländerungen über Medikamente bis hin zu alternativen Therapieansätzen.
Den grössten Langzeitnutzen habenBettnässer-Alarmsysteme wie die sogenannte Klingelmatte gezeigt. Die Klingelmatte löst ein Warnsignal aus, wenn das Kind uriniert. Das Kind soll dadurch aufwachen und zur Toilette gehen. Über einen längeren Zeitraum hinweg kann das Kind auf diese Weise lernen, auf seinen Blasendruck zu achten. Eine Studie zeigte, dass nach 10 bis 20 Wochen 66 Prozent der Kinder, die auf einer Klingelmatte schliefen, 14 aufeinander folgende Tage trocken blieben. In der Vergleichsgruppe war dies nur bei vier Prozent der Kinder der Fall.
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