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Gefährliche Zecken: Impfung kann schützen

Mittwoch, 29. Februar 2012 – Autor:
In Deutschland tauchen immer häufiger Fälle von FSME, der durch Zecken übertragbaren Frühsommer-Meningoenzephalitis, auf. Jetzt ist die richtige Zeit, um über eine Impfung nachzudenken.
Gefährliche Zecken

Gefährliche Zecken

Im vergangenen Jahr haben sich in Deutschland deutlich mehr Menschen mit FSME angesteckt als im Jahr davor. Die Zahl der Fälle ist von 256 auf 409 gestiegen. Das erscheint zwar nicht besonders viel, doch da es nach wie vor keine ursächliche Behandlung für die Erkrankung gibt, sollten Menschen, die in Risikogebieten wohnen oder dort Urlaub machen wollen, über eine Impfung nachdenken. Am weitesten verbreitet ist die FSME in Südwestdeutschland.

 

Symptome: Meningoenzephalitis

 

Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis handelt es sich um eine Viruserkrankung, die in den meisten Fällen symptomlos verläuft. Einige Menschen weisen allerdings grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber auf. Bei einem Teil der Patienten kommt es zur Meningitis, einer Entzündung der Hirnhäute. Sie macht sich durch Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Übelkeit und Bewusstseinseintrübung bemerkbar und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Allerdings heilen selbst schwere Verläufe häufig auch von alleine aus.

FSME-Impfung

 

Für Bewohner von Risikogebieten wird die FSME-Impfung von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Aber auch für Reisende werden die Kosten mittlerweile von vielen Kassen übernommen. Bei Kleinkindern sollte man mit der Impfung zurückhaltend umgehen. Bei ihnen ist mit deutlich erhöhten Nebenwirkungen zu rechnen, während eine Ansteckung mit FSME bei ihnen meist mild verläuft.

 

 

Wer sich impfen lässt, sollte allerdings trotzdem auf Zecken achten. Sehr viel häufiger als die FSME ist nämlich die Borreliose, die ebenfalls durch die Tiere übertragen wird und gegen die es keine Impfung gibt. Diese bakterielle Infektion durch einen Zeckenbiss kann, wenn sie rechtzeitig entdeckt wird, mit Antibiotika behandelt werden. Anzeichen einer Borreliose sind eine ringförmige Hautrötung rund um die Einstichstelle, Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber.

 

Borreliose: Verlauf

 

Häufig verläuft die Borreliose allerdings zunächst symptomlos, kann dann aber nach Jahren zu vielfältigen Beschwerden wie Polyneuropathien, Arthrose oder chronischer Müdigkeit führen.

 

Die Borreliose ist nicht auf bestimmte Risikogebiete begrenzt. Wer sich also im Sommer im Freien, besonders in Waldgebieten oder auf Wiesen aufhält, sollte danach den ganzen Körper gründlich nach Zecken absuchen. Die Spinnentiere halten sich besonders gerne am Kopf oder in der Intimzone auf. Einen gewissen Schutz bietet auch Kleidung wie langärmelige T-Shirts, lange Hosen und Kopfbedeckungen.

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