Gauck auf Visite an der Charité
Zwei Tage nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche hat Bundespräsident Joachim Gauck das Charité Virchow-Klinikum besucht. Bei seiner Visite übermittelte er den Verletzten die Anteilnahme der ganzen Nation. "Die Menschen sollen spüren, dass sie nicht allein sind", sagte das Staatsoberhaupt anschließend vor der Presse. Zwei Patienten soll er persönlich gesprochen haben. Einer davon sei ein Helfer gewesen, erzählte Gauck, der von einem herunterfallenden Gegenstand getroffen worden war. Am meisten habe ihn die Gefasstheit der Betroffenen beeindruckt.
Die Attacke selbst, bei der am Montagabend ein LKW absichtlich in den gut besuchten Weihnachtsmarkt gerast war, bezeichnete der Theologe als Angriff auf unsere Lebensweise. „Wir antworten damit, dass wir weiter einander helfen und zusammenstehen“, betonte Gauck. Mit Blick auf die umstehend Ärzte und Pfleger erklärte er: „Ich bin dankbar für Ihre enormen Leistungen. Sie machen hier eine hervorragende Arbeit.
Katastrophenfall ausgerufen
Die Charité hatte am Montagabend den Katastrophenfall ausgerufen. Allein am Virchow Klinikum standen im Nu 15 OP-Teams bereit. Insgesamt 13 Patienten wurden auf die Standorte Wedding, Steglitz und Mitte verteilt. Acht Patienten hatten schwere Verletzungen erlitten, zwei von ihnen sind noch in der Nacht verstorben. Am Virchow-Klinikum im Wedding liegen derzeit noch vier Patienten. Über die Art und Schwere der Verletzungen wurden aus Respekt vor den Opfern keine Angaben gemacht.
Das Bundespräsidialamt hatte am Dienstag bereits ein Pressestatement zum Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt abgegeben, ebenso die Charité. Beide Institutionen bekundeten darin ihre Trauer und ihre Anteilnahme mit den Opfern und Angehörigen.
Bei dem Anschlag mit islamistischem Hintergrund sind insgesamt 13 Menschen gestorben, fast 50 wurden verletzt.