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G8-Staaten wollen Demenz besser erforschen

Donnerstag, 12. Dezember 2013 – Autor: Michael Schulz
In London haben sich die Gesundheitsminister der G8- Staaten zu einem Demenzgipfel getroffen, um darüber zu sprechen, wie der globalen Herausforderung Demenz besser entgegengetreten werden kann.
Demenz: die G8-Staaten wollen handeln

Demenz: Immer mehr Menschen sind betroffen – Foto: Osterland - Fotolia

"Wir wollen die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit darauf lenken, wie wir die Demenzerkrankungen und deren Therapie besser erforschen können“, machte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) deutlich. Die demographische Entwicklung bedeute eine große Herausforderung. Weltweit leben etwa 35 Mio. Menschen mit Demenz. In Deutschland sind es derzeit 1,4 Millionen, erläutert Bahr weiter und sagt: „Jährlich kommen bei uns 40.000 Neuerkrankungen hinzu“. Schätzungen besagen, dass sich die Zahl der Demenzkranken in Deutschland bis zum Jahr 2030 auf etwa 2,2 Millionen erhöhen und innerhalb der nächsten 30 Jahre nahezu verdoppeln werden. Bahr ist sich sicher, dass die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen verbessert werden kann.

Demenzforschung mit 90 Millionen Euro gefördert

Die genauen Ursachen der Demenzerkrankungen sind trotz weltweiter Forschungsbemühungen mit erheblichem finanziellem und personellem Aufwand noch weitgehend ungeklärt, heißt es seitens des Bundesgesundheitsministeriums. Dem will man jetzt mit einer verstärkten Grundlagenforschung entgegen treten.

„Europaweit einzigartig ist das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen“, weist Bahr hin. Dessen Ziel sei die umfassende Aufklärung der Ursachen von neurodegenerativen Erkrankungen sowie die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen und innovativen Therapien. „So gezielt wird nirgendwo sonst in Europa Demenzforschung betrieben“. Insgesamt fördert die Bundesregierung die Demenzforschung mit einem jährlichen Gesamtvolumen von rund 90 Millionen Euro.

Kosten für Demenz von 604 Mrd. US-Dollar weltweit

In der Londoner G8-Gipfelerklärung „Demenz“ werden die weltweiten Kosten für die Krankheit mit 604 Mrd. US-Dollar geschätzt. Deutlich erhöhen würden diese sich, wenn Therapien Demenz zu verhindern und zur Verbesserung der Betreuung und Behandlung nicht entwickelt und umgesetzt würden. Weiter heißt es, dass Demenz als globale Herausforderung „eine zunehmende Bedrohung für die Gesundheits- und Sozialsysteme“ sei.

Von daher haben sich die G8-Staaten jetzt zu mehr Innovationen und zu einer Bündelung der Interessen in einem internationalen Forschungsaktionsplan Demenz verpflichtet. Ziel ist das Jahr 2025, bis zu dem man wegweisende Ergebnisse für die Heilung oder Therapie von Demenz vorweisen will. Mit im Blick sollen dabei auch Innovationen für effiziente Pflege und Dienstleistungen für Menschen mit Demenz sein. Die nächste Konferenz findet 2015 in den USA statt.

Foto: © Osterland - Fotolia.com

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