Fünf Tipps gegen die Winter-Depression

Lebkuchen, Budenzauber und selbst die Aussicht auf Geschenke und Gänsebraten bewahren viele nicht davor, in einer Winter-Depression zu versinken. – Foto: AdobeStock/eldarnurkovic
Von Tag zu Tag wird es kälter und dunkler. Die Sonne macht sich rar, das Leben draußen wird ungemütlich und glücklich machende Sommer-Beschäftigungen wie Picknick im Grünen, Boot fahren oder ins Open-Air-Kino gehen kommen einem so fern vor wie Fakten aus dem Geschichtsbuch. In der kalten Jahreszeit versinken viele Menschen – selbst psychisch gesunde – oft in einem Stimmungstief. Was kann man selbst tun gegen diese Winter-Depression?
„Viele meiner Patienten sind jährlich von einer ernstzunehmenden Winter-Depression betroffen“, berichtet Benjamin Börner, Heilpraktiker aus Tübingen. „Um sie nachhaltig zu bezwingen, reicht es nicht aus, ihre Ursachen nur oberflächlich zu bekämpfen." Der Spezialist für Integrative Medizin weiß aus eigener Erfahrung, dass psychische Gesundheit auf vielen individuellen Faktoren fußt, um die man sich einzeln kümmern muss. Im Folgenden stellt er fünf wirksame Tipps vor, mit denen Betroffene das Stimmungstief zur Winterzeit abfedern und erträglicher machen können:
1. Auf den Vitamin-D-Haushalt achten
Eng verbunden mit der Stimmung ist die Vitamin-D-Bildung in der Haut. Sie gestaltet sich im Winter schwierig, weil die Sonne nur selten zu sehen ist. Daher sollten gerade Menschen, die zu Winterdepressionen neigen, Vitamin D supplementieren, empfiehlt Börner. Mehr als 10.000 Einheiten am Tag sollten allerdings nicht überschritten werden. Am besten erstellen Betroffene zuvor ein Blutbild, um festzustellen, ob tatsächlich ein Vitamin-D-Mangel vorliegt.
2. Darmgesundheit durch die richtige Ernährung fördern
Auf unsere Stimmung hat auch die Darmgesundheit Einfluss. So findet im Darm beispielsweise die Bildung des Glückshormons Serotonin statt. Entsprechend wichtig ist es, eine gesunde Besiedelung mit den richtigen Mikroben zu fördern. Zugleich gilt es, eine Fehlbesiedelung durch Antibiotika, ungesunde Ernährung oder Umweltgiftstoffe zu vermeiden. Mit einer ausgewogenen Ernährung wird der Körper jeden Tag mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Zusätzlich kann ein gutes probiotisches Präparat eingenommen werden.
3. Für geregelten Tagesablauf und gesunden Schlaf sorgen
Viele Menschen neigen im Winter dazu, in Antriebslosigkeit zu verfallen. Ein geregelter Tagesablauf wirkt der Winterdepression entgegen. Dieser fängt bereits bei einem guten Schlaf an, der maßgeblich von der Morgenroutine beeinflusst wird: Schon ein kurzer frühmorgendlicher Spaziergang und ein Blick in den Himmel helfen, den Kreislauf auf Trab zu bringen. Zum Schlafen wird ein kühles, dunkles Schlafzimmer mit wenigen Geräuschen und frei von Elektrosmog empfohlen.
4. Im Alltag für ausreichend Bewegung sorgen
Eine Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim zeigt: Bewegung wirkt sich positiv auf eine bestimmte Partie der Großhirnrinde aus, die eine zentrale Rolle bei der Regulation von Emotionen und der Widerstandsfähigkeit gegenüber psychischen Erkrankungen spielt. Eine intensive Beanspruchung der Skelettmuskulatur verbessert Börner zufolge außerdem die gesamte hormonelle Situation. So regt sie beispielsweise die Bildung des Stimmungshormons Serotonin an.
5. Beziehungspflege betreiben
Zu guter Letzt sollte die kalte Jahreszeit dazu genutzt werden, um sich mit dem Partner, Freunden und der Familie zu umgeben. Die Wissenschaft bestätigt: Soziale Kontakte sind für das Vorbeugen von Stimmungstiefs entscheidend, denn der Mensch ist für Beziehungen gemacht. Eine gute Beziehungspflege bringt Sicherheit und Entspannung ins Nervensystem – und ist somit ein entscheidender Faktor für ein glückliches Leben.