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Fünf Monate nach Booster kaum noch Antikörper gegen Omikron

Mittwoch, 8. Juni 2022 – Autor:
Nach neuesten Daten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) rufen zwei Impfdosen des Covid-19 Vakzins von Biontech/Pfizer nur eine geringe Antikörperantwort gegen Omikron hervor. Erst die dritte Impfung macht einen Unterschied, doch nur für begrenzte Zeit.
Neueste Daten des PEI zeigen, dass es mindestens drei Impfungen gegen Omikron braucht

Neueste Daten des PEI zeigen, dass es mindestens drei Impfungen gegen Omikron braucht – Foto: © Adobe Stock/ M.Rode-Foto

Zwei Impfungen mit dem mRNA-Impfstoff Corminaty von Biontech/Pfizer sind gegen die derzeit in Deutschland dominierende Omikron-Variante praktisch wirkungslos – zumindest, was die neutralisierenden Antikörper betrifft.

Das zeigen neueste Daten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). In einer Studie hatten PEI-Wissenschaftler die Antikörperantwort gegenüber verschiedenen SARS-CoV-2-Virusvarianten im zeitlichen Verlauf untersucht. Danach waren nach zwei Impfdosen die Antikörperspiegel gegenüber Omikron „gering.“ Das Ergebnis erklärt, warum sich Omikron auch in der geimpften Bevölkerung so verbreiten konnte.

Erster Booster erhöht Antikörper gegen Omikron

Nach den Daten erhöht erst eine dritte Impfung die Spiegel von IgG- und IgA-Antikörpern. Allerdings lässt dieser Schutz nach fünf bis sechs Monaten deutlich nach. In 36 Prozent der untersuchten Seren seien keine Omikron-neutralisierenden Antikörper mehr detektiert worden, schreibt das PEI in einer Pressemitteilung. Dagegen hätten alle Seren die Delta-Variante, die im vergangenen Jahr in Deutschland weit verbreitet war, effizient neutralisieren können.

Zweiter Booster legt nach

Eine zweite Auffrischungsimpfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty – was der vierten COVID-19-Impfung entspricht – sorgte erneut für einen deutlich Anstieg der neutralisierender Antikörper, und zwar sowohl gegen Omikron als auch gegen die Delta- und Wuhan-Variante.

In der Untersuchung ermittelten die PEI-Forscher den Anstieg der Blutspiegel (Titer) der Antikörper nach Booster und die Abnahme der Titer gegenüber SARS-CoV-2-Varianten mit der Zeit nach Impfung. Zusätzlich zum Nachweis bindender und neutralisierender Titer wurde auch die Veränderung der Affinität – also die Stabilität – der Antikörperbindung an das Spikeprotein verschiedener Virusvarianten im Zeitverlauf untersucht. Die Ergebnisse der Studie sind im Fachmagazin „Vaccines“ erschienen.

Vierte Impfung noch nicht für alle empfohlen

Bislang empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) keine vierte Dosis für alle. Auch die Europäische Arzneimittelagentur EMA will noch keinen zweiten Booster für die Allgemeinbevölkerung in Betracht ziehen. Die EMA rechnet damit, dass ab September ein auf Omikron angepasster Impfstoff zugelassen werden könnte.

Hauptkategorien: Corona , Medizin
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