Fünf Jahre Mammographie-Screening Berlin
In Berlin leben rund 430.000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Sie haben einen Anspruch auf die Früherkennungs-Untersuchung der Brust und werden alle zwei Jahre von der Zentralen Stelle dazu eingeladen. Vier stationäre Screening-Standorte führen die Mammographien in der Hauptstadt durch. Bei der Untersuchung werden von jeder Brust zwei Röntgenaufnahmen gemacht und anschliessend von zwei speziell ausgebildeten Fachärzten unabhängig voneinander begutachtet, ein so genannte Doppelbefundung. In der Regel erhalten die Frauen dann nach sieben Tagen schriftlich Bescheid.
Mammographiescreening
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Mammographie-Screening, die das Programm koordiniert, sind 95 bis 96 Prozent aller Frauen gesund. Nur bei vier bis fünf Prozent müssten Auffälligkeiten im Befund abgeklärt werden. Erfahrungen zeigten allerdings, dass bei circa 80 Prozent der Frauen, die wegen einer auffälligen Mammographie wieder eingeladen wurden, sich der Brustkrebsverdacht nicht bestätigt.
Teilnahmezahlen
Verbesserungsfähig sind die Teilnahmezahlen. So wurden nur knapp 50 Prozent der verschickten Einladungen angenommen. Nach EU-Leitlinien soll aber eine Teilnahmequote von mindestens 75 Prozent erreicht werden, mittelfristig sollte die Teilnahme aber bei wenigstens 70 Prozent liegen, um dadurch die Brustkrebssterblichkeit deutlich zu senken. "Ich kann daher nur an alle anspruchsberechtigten Frauen appellieren, ihre Chance zu nutzen und sich an dem Programm zu beteiligen", sagt Burkhard Spahn, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Mammographie-Screening.